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Horst Frank

Seiner melancholischen und zuweilen beängstigenden Aura kann man sich nur schwer entziehen – Horst Frank ist in etlichen Kino- und TV-Produktionen zu sehen, häufig in Rollen von Ganoven und Kleinkriminellen. In den Nachkriegsjahren agiert er in Spielfilmen wie „Der Stern von Afrika“ und „Hunde, wollt ihr ewig leben“ und ab den achtziger Jahren in populären Fernsehserien und Krimireihen

Horst Bernhard Wilhelm Frank wird am 28. Mai 1929 im schleswig-holsteinischen Lübeck als Sohn eines Porzellanmalers geboren – nach dem Besuch der Realschule beginnt er eine kaufmännische Lehre, die durch seine Militärzeit gegen Ende des Zweiten Weltkriegs unterbrochen wird. Nach Kriegsende schlägt er sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten durch – unter anderem als Nachtwächter, Babysitter und Schaufensterdekorateur – bis er sich entschließt Schauspieler zu werden und in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater Unterricht zu nehmen. Danach spielt er unter anderem an den Bühnen von Lübeck, Bonn, Basel, Baden-Baden und Wuppertal.

Im Film „Der Stern von Afrika“ (1957) gibt Horst Frank neben Marianne Koch und Hansjörg Felmy sein Kameradebüt. Danach folgen Auftritte in zahlreichen Kinoproduktionen – unter anderem spielt er in „Haie und kleine Fische“ (1957), „Der Greifer“ (1958) mit Hans Albers, „Das Mädchen Rosemarie“ (1958) neben Nadja Tiller und Gert Fröbe, „Hunde, wollt ihr ewig leben“ (1959), „Abschied von den Wolken“ (1959) mit O. W. Fischer und Sonja Ziemann, „Kein Engel ist so rein“ (1960) mit Sabine Sinjen, „Fabrik der Offiziere“ (1960) mit Helmut Griem, „Bumerang“ (1960), „Unser Haus in Kamerun“ (1961) an der Seite von Johanna von Koczian und Götz George, „Zwischen Schanghai und St. Pauli“ (1962) neben Karin Baal und Bill Ramsey, „Die weiße Spinne“ (1963) mit Joachim Fuchsberger und Karin Dor, „Das Geheimnis der chinesischen Nelke“ (1964) mit Dietmar Schönherr und Klaus Kinski, „Die letzten Zwei vom Rio Bravo“ (1964) neben Vivi Bach, „Die schwarzen Adler von Santa Fé“ (1965), „Um Null Uhr schnappt die Falle zu“ (1966), „Die Rache des Dr. Fu Man Chu“ (1967) mit Christopher Lee, „Django – Die Totengräber warten schon“ (1967), „Django und die Bande der Gehenkten“ (1968) und „Und Jimmy ging zum Regenbogen“ (1971) neben Horst Tappert, Ruth Leuwerik, Judy Winter und Doris Kunstmann. Einen seiner letzten Kamera-Auftritte hat Horst Frank 1995 im TV-Zweiteiler „Katharina die Große“ an der Seite von Catherine Zeta-Jones, Jeanne Moreau und Omar Sharif

Durch Mitwirkung in den Krimireihen „Der Kommissar“, „Derrick“ und „Der Alte“ avanciert Horst Frank ab dem Ende der siebziger Jahre zum populären Fernsehstar – unter anderem sieht man ihn im Mehrteiler „Timm Thaler“ (1979) nach dem Kinderbuch von James Krüss, in „Der Winter, der ein Sommer war“, in „Rivalen der Rennbahn“, in „Das Traumschiff“, in „Elbflorenz“, in „Großstadtrevier“, in „Peter Strohm“ und in „Adelheid und ihre Mörder“. Insgesamt wirkt Horst Frank in über hundertundvierzig verschiedenen Filmen und TV-Serien mit.

Mit seiner rauchigen und markanten Stimme ist Horst Frank ein begehrter Sprecher zahlreicher Hörbuch-Produktionen – auch synchronisiert er Hollywoodstars wie Laurence Harvey und Jack Palance

Horst Frank lebt mehrere Jahre in Frankreich, Italien und in Tansania, wo er zwischen 1961 und 1963 auf seiner eigenen Farm Kaffee und Gemüse anbaut – politische Wirren zwingen ihn jedoch zur Rückkehr.

Horst Frank ist viermal verheiratet – aus seiner ersten Ehe stammt ein Sohn. 1961 ist er ein knappes Jahr mit der Schauspielerin Chariklia Baxevanos verheiratet – mit ihr hat er Tochter Désirée. Seine vierte Frau wird 1979 die Schauspielerin Brigitte Kollecker.

1981 erscheinen Horst Franks Memoiren „Leben heißt Leben“. Auch veröffentlicht der Schauspieler 1989 Gedichte und Chansons unter dem Titel „Wenn ich im Spiegel mich beschau“.

Horst Frank stirbt am 25. Mai 1999 im Alter von neunundsechzig Jahren in Heidelberg an den Folgen einer Gehirnblutung – seine letzte Ruhe findet er auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg.