Er gilt als Erfinder des Glam-Rock, gehört zu dessen wichtigsten Protagonisten und schreibt in den siebziger Jahren mit Hits wie „Get It On“ und „Children Of The Revolution“ Popgeschichte – Marc Bolan feiert als Sänger der Band „T.Rex“ enorme Erfolge und wird bis heute weltweit als Kultstar verehrt
Marc Bolan wird am 30. September 1947 im Ost-Londoner Stadtteil Hackney als Mark Feld geboren und wächst dort als Sohn jüdischer Eltern in einfachen Verhältnissen auf – durch die Schallplatten seiner Eltern entwickelt er bereits als Kind eine ernste Beziehung zur Musik, Schlagzeug und Gitarrenspielen bringt er sich selbst bei.
1958 tritt Marc Bolan der Schüler-Band „Susie & The Hullahoops“ bei – die Sängerin ist Helen Shapiro – und schlägt sich 1961 nach Beendigung der Schule mit Jobs als Kellner und Model durch. Er fühlt sich zur Jugendkultur der Mods hingezogen, ist in der entsprechenden Szene bekannt und lernt dort den gleichaltrigen David Bowie kennen, der später sein Freund und beruflicher Konkurrent wird.
Mitte der sechziger Jahre versucht Marc Bolan unter dem Namen Toby Tyler in der Londoner Folkszene erste musikalische Gehversuche, auch übernimmt er kleinere Rollen in TV-Produktionen. 1967 gründet er zusammen mit Steve Peregrine Took die Akustik-Formation „Tyrannosaurus Rex“ und komponiert ganz im Stil der damaligen Zeit einige psychedelische Songs. Die LP „A Beard Of Stars“ steigt auf den einundzwanzigsten Platz der britischen Charts.
Seinen musikalischen Durchbruch feiert Marc Bolan 1970 – er trennt sich von Steve Peregrine Took und holt Mickey Finn, Steve Currie und Bill Legend in die Gruppe, nennt die Band fortan „T.Rex“ und löst mit seinem androgyn-provokanten Bühnenoutfit – Lack und Leder, Plateauschuhe und Federboas – die Glam-Rock-Welle der siebziger Jahre aus. Hits der Band wie „Ride A White Swan“, „Hot Love“, „Get It On“, „Children Of The Revolution“, „Jeepster“ und „Metal Guru“ dominieren in den folgenden Jahren die internationalen Charts und Marc Bolan avanciert zum angehimmelten Teenageridol, das britische Musikmagazin Melody Maker ernennt ihn gar zum „Propheten einer neuen Generation“.
Nach über vierzig Millionen verkauften Platten beginnt der Stern von „T.Rex“ Mitte der siebziger Jahre zu sinken – Marc Bolan beginnt zu trinken und Drogen zu nehmen. Nachdem er 1975 einen Herzanfall erleidet, löst er „T.Rex“ auf und zieht nicht zuletzt wegen Steuerproblemen für einige Zeit in die USA, wo er mit der Sängerin Gloria Jones zusammenlebt.
Zurück in Großbritannien erreicht Marc Bolan mit dem Comeback-Album „Dandy In The Underworld“ noch einmal Beachtung – an alte Erfolge kann das Album nicht anknüpfen. Wesentlich erfolgreicher ist seine Musikshow „Marc“ im britischen Fernsehen, die namhafte Gaststars anzieht.
Zwei Wochen vor seinem dreißigsten Geburtstag verunglückt Marc Bolan am 16. September 1977 bei einem Verkehrsunfall tödlich – seine Freundin Gloria Jones überlebt. Er wird im Golders Green Crematorium and Mausoleum eingeäschert und die Urne dort anonym beigesetzt.
Nach seinem frühen Tod avanciert Marc Bolan zur mythisch verklärten Kultfigur – als Vorreiter der Punk-Bewegung und der New-Romantik-Welle der achtziger Jahre ist er seiner Zeit stets voraus. Spätere Stars wie Billy Idol, David Bowie, Bryan Ferry und Bob Geldof dient er als musikalisches und modisches Vorbild und Musikgruppen wie „Kiss“, „Blur“ und „Pulp“ orientieren sich an seinem optischen Erscheinungsbild.