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Bryan Ferry

Er ist der „Godfather Of Style“ und der „Gentleman des Pop“ und wird von einer ganzen Generation als „coolster Engländer aller Zeiten“ und als Galionsfigur des Dekadenz-Rock gefeiert – Bryan Ferry gründet in den Siebzigern die legendäre Glam-Rock-Band „Roxy Music“, er spielt diverse Solo-Alben ein und gehört seit über vier Jahrzehnten zu den einflussreichsten Musikern der internationalen Popwelt

Bryan Ferry wird am 26. September 1945 im englischen Washington/Durham in eine Bergmannsfamilie hineingeboren. Sein Vater ist Landwirt, der nach Aufgabe seines Hofes in den Norden Englands zieht um dort im Tagebau zu arbeiteten. Unter großen Entbehrungen schicken die Eltern ihren einzigen Sohn auf angesehene Privatschulen. Schon während dieser Zeit beginnt Ferry in einer Teenie-Band zu spielen. An der Universität von Newcastle upon Tyne studiert er Kunst, unter anderem ist er Schüler von Richard Hamilton, der die britische Pop-Art begründet. Danach jobbt er als Restaurator und Kraftfahrer um dann eine Stelle als Kunstlehrer an einer Londoner Mädchenschule anzunehmen.

In der britischen Hauptstadt trifft Bryan Ferry 1971 die Musiker, mit denen er „Roxy Music“ aus der Taufe hebt – für die er die Songs schreibt, Keyboard spielt und singt. Dank ihrer schrillen Aufmachung und des schrägen Sounds werden sie rasch zu Ikonen des Glamrock. Lange Zeit wird Bryan Ferry mitsamt seiner Entourage als schillernder Schmetterling wahrgenommen. Wahrscheinlich wirkt seine Erscheinung deshalb so stark, weil sie eine willkommene Abwechslung zum uniformen Jeanslook jener Jahre bietet. Bryan Ferry bringt mit seiner Musik, Kleidung und Gestik erstmals Stil in die Szene. Bryan Ferry und Brian Eno erschließen sich mit ihren Leoparden-Anzügen die letzte Bastion einer untergegangenen Ära, in welcher Dekadenz, Luxus und die enthemmte Atmosphäre von Sally Bowles’ Berlin tonangebend ist. David Bowie, der in jenen Jahren der einzige echte Konkurrent des Glamrock von „Roxy Music“ ist, braucht drei Jahre länger, um Christopher Isherwood in Berlin zu entdecken. Roxy Music sind ihrer Zeit 1972 sehr weit voraus.

Auf der ersten Solo-LP Bryan Ferrys („These Foolish Sings“) erscheinen nur Coverversionen von Klassikern seiner großen Vorbilder Frank Sinatra, den „Beatles“ und Cole Porter. In „Sympathy For The Devil“ von Jagger/Richards, „It’s My Party“ und vor allem Dylans „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“ kommen sein eigenartig wimmernder, immer ein wenig affektierter Stakkatogesang hervorragend zur Geltung. Dieses Abgrenzen zur Musik von „Roxy Music“ ist auf Anhieb ein voller Erfolg, gilt als nostalgisch und ist innovativ zugleich. Bryan Ferrys Solodebüt kennzeichnet den Wandel vom Glitter-Boy zum Gentleman-Performer.

1974 erscheint Bryan Ferrys zweite Solo-LP „Another Time, Another Place“, das Hochglanz-Cover des Albums zeigt ihn im weißen Diner-Jackett mit schwarzer Fliege – es gilt als erste Yuppie-Platte überhaupt. Das erste Album mit fast ausschließlich eigenen Produktionen folgt dann 1977 mit „In Your Mind“.

Bis 1982 spielt Bryan Ferry mit „Roxy Music“ noch drei erfolgreiche Platten ein – „Manifesto“ (1979), „Flesh & Blood“ (1980) und „Avalon“ (1982) – die sich durch unterkühlt-eleganten Disco-Wave-Pop auszeichnen.

Mit „Boys & Girls“ legt Bryan Ferry 1985 sein Meisterstück vor – es wird sein kommerziell erfolgreichstes Solo-Album. 1987 erscheint „Bête Noire“ und 1993 „Taxi“ – beide Alben können nicht an den Erfolg von „Boys & Girls“ anknüpfen.

In den neunziger Jahren findet Bryan Ferry dann wieder mit seinen ehemaligen Kollegen von „Roxy-Music“ zusammen – es gibt Live-Auftritte in wechselnden Formationen und auch neue CD-Veröffentlichungen. Bryan Ferry bleibt seinem Stil treu – sein 2002 veröffentlichtes Album „Frantic“ wird von den Kritikern als besonders elegant gelobt. 2010 erscheint das Album „Olympia“, 2012 „The Jazz Age“ und 2014 „Avonmore“.

Legendär sind die Plattencover von „Roxy Music“ – auf „For Your Pleasure“ (1973) posiert Bryan Ferry neben Amanda Lear, die in schwarzem Lack einen Leoparden ausführt, bei „Stranded“ aus dem gleichen Jahr räkelt sich Marilyn Cole – ein „Playmate Of The Year“ – im Dschungel. Für diese gewagten Kreationen wird Bryan Ferry des öfteren von Frauenrechtlerinnen kritisiert.

Von 1975 bis 1977 ist Bryan Ferry mit dem Model Jerry Hall liiert – sie ist auch das „Covergirl“ auf dem Album „Siren“ (1975) von „Roxy Music“. Die beiden lernen sich während der Aufnahmen kennen, sie verlässt ihn schließlich für Mick Jagger. Ab 1982 ist Bryan Ferry mit Lucy Helmore verheiratet, mit der er vier Söhne hat – Otis, Isaac, Tara und Merlin. 2003 wird das Paar geschieden. Seit 2012 ist der Sänger mit Amanda Sheppard verheiratet.

Im britischen Independent-Film „Breakfast On Pluto“ von 2005 kann man Bryan Ferry in einer Nebenrolle sehen.

2011 wird Bryan Ferry von Königin Elisabeth II. mit dem Titel „Commander Of The British Empire“ ausgezeichnet

Bryan Ferry lebt in in London.