Sie spielt an den bedeutendsten Theaterbühnen und ist die erste „Tatort“-Ermittlerin. Nicole Heesters hat sich als starke Charakterdarstellerin längst aus dem Schatten ihres legendären Vaters herausgearbeitet. Vom deutschen Publikum wird die charismatische Schauspielerin aus diversen Krimis und Fernsehfilmen seit vielen Jahren hochgeschätzt
Nicole Heesters wird am 14. Februar 1937 in Potsdam als Tochter des niederländischen Schauspielers Johannes Heesters und dessen erster Ehefrau, der niederländischen Operettensängerin Louisa H. Ghijs, geboren und wächst in Östereich auf.
Schon als Jugendliche spielt sie kleinere Rollen in deutschen Filmen. Sie steht in „Ich und meine Frau“ (1953) zum ersten Mal vor der Kamera, dann in „Dieses Lied bleibt bei dir“ (1954), „Drei Männer im Schnee“ (1955) und „Der Glockengießer von Tirol“ (1956).
1956 unterbricht ein schwerer Autounfall während einer Südamerikatournee die Karriere der damals neunzehnjährigen Schauspielerin – Nicole Heesters erleidet schwere Gesichtsverletzungen und nur ihrer eisernen Energie ist es zu verdanken, dass sie ihre Laufbahn erfolgreich fortsetzen kann. Nicole Heesters beginnt daraufhin eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Im Verlaufe ihrer Karriere spielt sie an Bühnen in Wien, Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Basel oder Zürich und arbeitet mit renommierten Regisseuren wie Peter Zadek, Heiner Müller, Frank Castorf, Claus Peymann, Peter Stein und August Everding zusammen. Bis Anfang der siebziger Jahre gehört Nicole Heesters zum Ensemble des „Düsseldorfer Schauspielhauses“ wo sie die großen Heldinnen der Weltliteratur spielt.
Auslandsgastspiele führen Nicole Heesters mit bekannten Ensembles nach Russland und in viele europäische Länder. Für ihre herausragenden Theaterleistungen wird sie unter anderem in Berlin mit dem „Goldenen Vorhang“ und in Hamburg mit der „Goldenen Maske“ geehrt. Seit 1973 ist sie Mitglied der „Freien Akademie der Künste Hamburg“. Für ihre Darstellung in „Vita und Virginia“ an den Hamburger Kammerspielen erhält sie 2006 den „Rolf-Mares-Preis“.
Als erste „Tatort“-Kommissarin ermittelt Nicole Heesters bis 1980 und wird damit zur Vorreiterin für zahlreiche weitere weibliche Tatort-Kolleginnen.
Während der achtziger Jahre sieht man Nicole Heesters nur in einigen wenigen TV-Produktionen. In „Der Snob“ (1984) spielt sie neben Heinz Bennent und Klaus Maria Brandauer. In den Neunzigern erscheint sie wieder vermehrt auf dem Bildschirm. So in „Familienehre“ (1993) und in „Tonino und Toinette“ (1993). In dem Melodram „Tödliche Besessenheit“ (1995) übernimmt sie die Hauptrolle, in „Ach du Fröhliche“ (1995) kann man sie neben Harald Juhnke sehen, sowie im Thriller „Beckmann und Markowski – Im Zwiespalt der Gefühle“ (1996).
Nicole Heesters spielt unter der Regie von Xaver Schwarzenberger die Hauptrolle einer Todkranken im Drama „Lamorte“ (1997), als Dr. Annemarie Euler in der Serie „Klemperer – Ein Leben in Deutschland“ (1998) nach den Motiven der Tagebücher von Victor Klemperer, in Vivian Naefes Komödie „Frauen lügen besser“ (1999) neben Natalia Wörner, und als Helene in „Für die Liebe ist es nie zu spät“ (2000) als Partnerin von Günter Schramm. Einprägsam ist auch ihre Verkörperung der Margaret Thatcher in Hans-Christoph Blumenbergs szenischen Doku-Zweiteiler „Deutschlandspiel“ (2000). Als erfolgreiche Meinungsforscherin ist sie Ende 2003 erneut im „Tatort“ zu sehen. Es ist nicht nur leichte Unterhaltungskost, für die die Schauspielerin vor der Kamera steht. In dem von Matti Geschonneck inszenierten TV-Drama „Zeit zu leben“ (2008) spielt sie mit und im Beziehungsdrama „Copacabana“ (2008) neben Bruno Ganz. Seit einiger Zeit spielt Nicole Heesters neben Walter Sittler in der erfolgreichen Krimireihe „Der Kommissar und das Meer“ und macht auch mit dieser eher kleinen Rolle eine gute Figur.
Auch für einige Kino-Produktionen steht die Schauspielerin vor der Kamera. Im Drama „Meine Tochter gehört mir“ (1992) neben Barbara Auer, in „Meschugge“ (1998) und in „Solo für Klarinette“ (1998) mit Götz George kann man sie sehen.
Nicole Heesters erfreut ihr Publikum auch mit Dichterlesungen, so gemeinsam mit dem „Duo Leccornia“ im Programm „Vom richtigen Gebrauch des Mundes“ mit dem Untertitel „Ein literarisches Menü in fünf Gängen“, in welchem sie Texte von Erich Kästner, Joachim Ringelnatz, Heinrich Heine, Christian Morgenstern und Eugen Roth liest.
Nicole Heesters ist mit dem Bühnenbildner Pit Fischer verheiratet und lebt in Hamburg. Ihre Tochter Saskia Fischer arbeitet ebenfalls als Schauspielerin, ihr Sohn ist Event-Manager.