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Bruno Ganz

Bruno Ganz zählt zu den herausragenden deutschsprachigen Schauspielern, er arbeitet mit den großen Bühnenregisseuren seiner Zeit zusammen und wirkt in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen mit. Zu den Höhepunkten seines filmischen Schaffens zählen etliche Rollen in den Werken von Wim Wenders sowie die brillante Darstellung des Adolf Hitler im preisgekrönten Film „Der Untergang“

Bruno Ganz kommt am 22. März 1941 als Sohn eines Schweizer Fabrikarbeiters und einer Italienerin in Zürich zur Welt – schon früh steht für ihn fest, Schauspieler zu werden. Er verlässt die Schule noch vor dem Abitur und absolviert eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich sowie am Zürcher Bühnenstudio. Nebenher arbeitet er als Buchverkäufer und besucht die schweizerische Rekrutenschule als Sanitäter. Im Alter von neunzehn Jahren spielt er seine erste Filmrolle in „Der Herr mit der schwarzen Melone“ (1960) an der Seite von Gustav Knuth. 1962 geht Bruno Ganz nach Deutschland ans Junge Theater in Göttingen, danach folgen Engagements am Bremer Theater am Goetheplatz, an der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer, an den Münchner Kammerspielen, bei den Salzburger Festspielen und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.

Bruno Ganz arbeitet mit den berühmtesten Theaterregisseuren seiner Zeit wie Peter Stein, Klaus Michael Grüber, Luc Bondy, Dieter Dorn, Claus Peymann und Peter Zadek zusammen. Sein breitgefächertes Rollenrepertoire reicht von klassischen Stücken bis hin zur Moderne – Shakespeares „Hamlet“, Goethes „Torquato Tasso“, Kleists „Prinz von Homburg“, Hölderlins „Empedokles“ oder Ibsens „Peer Gynt“ zählen ebenso dazu wie Rollen in Botho-Strauß-Stücken, Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wienerwald“ und Peter Handkes „Die Unvernünftigen sterben aus“. 2000 glänzt Bruno Ganz mit der Titelrolle in Peter Steins Inszenierung von Goethes „Faust I“ und „Faust II“ und 2006 in der Rolle des Titus Andronicus in „Schändung“ von Botho Strauß.

Größere Bekanntheit erlangt Bruno Ganz durch seine Mitwirkung in Filmen von Wim Wenders wie „Der amerikanische Freund“ (1977), „Der Himmel über Berlin“ (1987) und „In weiter Ferne, so nah!“ (1993). 1976 kann man ihn in Éric Rohmers „La Marquise d’ O…“ („Die Marquise von O.“) neben Edda Seippel und Otto Sander, 1978 in „The Boys From Brazil“ an der Seite von Gregory Peck, Laurence Olivier und Lilli Palmer und 1979 in Werner Herzogs „Nosferatu – Phantom der Nacht“ neben Klaus Kinski und Isabelle Adjani sehen.

2000 spielt Bruno Ganz in der italienischen Produktion „Pane e Tulipani“ („Brot und Tulpen“), der vor allem in Italien mehrfach ausgezeichnet wird. In der aufwendigen Historienverfilmung „Luther“ mit Joseph Fiennes in der Titelrolle verkörpert er 2003 den sächsischen Provinzial des Augustiner-Ordens Johann von Staupitz.

Seine wohl bekannteste Rolle als Adolf Hitler spielt Bruno Ganz 2004 im hochgelobten von Bernd Eichinger produzierten Filmdrama „Der Untergang“ an der Seite von Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Juliane Köhler, Ulrich Matthes und Thomas Kretschmann – 2005 wird das Werk als „Bester ausländischer Film“ mit einer „Oscar“-Nominierung bedacht.

Danach kann man Bruno Ganz im Terroristendrama „Der Baader Meinhof Komplex“ (2008) neben Martina Gedeck und Jan Josef Liefers und im preisgekrönten Kinofilm „Der Vorleser“ (2008) an der Seite von Kate Winslet und Ralph Fiennes sehen.

Zuletzt spielt Bruno Ganz in „Der grosse Kater“ (2010) neben Ulrich Tukur, in „Satte Farben vor Schwarz“ (2010) mit Senta Berger, in „Unknown“ („Unknown Identity“, 2011) mit Liam Neeson und Diane Kruger, in „Night Train To Lisbon“ („Nachtzug nach Lissabon“, 2013) an der Seite von Jeremy Irons, Martina Gedeck und Charlotte Rampling, in „Michael Kohlhaas“ (2013) neben Mads Mikkelsen und in „The Counselor“ (2013) an der Seite von Penélope Cruz, Cameron Diaz, Javier Bardem und Brad Pitt

Für sein Wirken im europäischen Film und auf der Bühne wird Bruno Ganz hoch geehrt – 1996 vermacht ihm der österreichische Burgschauspieler Josef Meinrad den „Iffland-Ring“, der seit über hundert Jahren an den jeweils besten Schauspieler deutschsprachiger Bühnen weitergegeben wird, er gilt als die höchste Auszeichnung für einen Bühnenschauspieler. 2006 wird Bruno Ganz in Wien vom österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer das „Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst“ überreicht und 2007 wird ihm im Namen des französischen Staatspräsidenten der „Orden eines Ritters der Ehrenlegion“ überreicht.

Bruno Ganz ist seit 1965 mit seiner Frau Sabine verheiratet und lebt von ihr getrennt – er hat einen Sohn. Der Schauspieler lebt mit seiner langjährigen Lebensgefährtin – der Fotografin Ruth Walz – in seiner Heimatstadt Zürich, in Venedig und in Berlin.