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Patricia Kaas

Sie ist die erfolgreichste französische Sängerin der heutigen Zeit – Patricia Kaas mischt in ihren Liedern gekonnt Chansons mit Pop und Jazz und trägt diese auf unvergleichliche Art mit ihrer rauchig- lasziven Stimme vor – mühelos füllt sie weltweit die Konzertsäle. Die charismatische Sängerin arbeitet mit den bedeutendsten internationalen Arrangeuren zusammen und spielt ihre Alben in diversen Sprachen ein

Patricia Kaas kommt am 5. Dezember 1966 als jüngstes von sieben Kindern im lothringischen Forbach zur Welt und wächst im französisch-deutschen Grenzort Stiring-Wendel auf. Ihr lothringischer Vater Joseph arbeitet als Bergmann, ihre Mutter Irmgard ist Deutsche. Bis zum sechsten Lebensjahr spricht Patricia Kaas ausschließlich Saarländisch. Schon in frühen Jahren trägt die Sängerin auf saarländischen Bühnen Chansons von Sylvie Vartan, Dalida, Claude François und Mireille Mathieu vor und erreicht bei einem Schlagerwettbewerb einen ersten Platz. Unter dem Namen Pady Pax tritt Patricia Kaas dann einige Jahre in einem Saarbrückener Club auf, bevor sie 1985 vom französischen Schauspieler Gérard Depardieu und dessen Ehefrau entdeckt wird – die beiden verhelfen dem hoffnungsvollen Nachwuchstalent zu einem ersten Plattenvertrag – ihre erste Single „Jalouse“ erscheint und floppt.

Schon kurz darauf feiert die Sängerin mit „Mademoiselle chante le Blues“ ihren ersten Erfolg – das damals von Chansonsängerinnen wenig verwöhnte und von anglo-amerikanischen Produktionen überschwemmte Frankreich sucht händeringend ein neues Aushängeschild. Auch der nächste Titel „D’Allemagne“ wird ein Erfolg und Patricia Kaas gelingt es fortan, den als altmodisch verschmähten französischen Chanson auf ihre unnachahmliche Weise neu zu beleben. Die ersten beiden Alben von Patricia Kaas „Mademoiselle chante le Blues“ und „Scène de Vie“ feiern in Frankreich und den benachbarten Ländern große Erfolge, die Sängerin tritt in der stets um ihre Sprache besorgten Grande Nation eine Welle von neuer Chansonbegeisterung los und ebnet damit den Weg für zahlreiche Nachwuchstalente.

Ihren endgültigen internationalen Durchbruch feiert Patricia Kaas dann 1993 mit ihrem dritten Album „Je te dis vous“. Das Album wird in siebenundvierzig Ländern über 2,5 Millionen Mal verkauft. Darauf interpretiert die Sängerin auch das von Marius Müller-Westernhagen geschriebene Lied „Ganz und gar“.

Mitte der neunziger Jahre wird „Café noir“ produziert – das für den amerikanischen Markt ausschließlich mit englischen Texten eingesungene Album gelangt aus unerklärlichen Gründen nie offiziell in den Handel. Dafür veröffentlicht Patricia Kaas 1997 „Jazz à Saint-Germain“ auf welchem sie populäre Jazz-Klassiker vorträgt. Im selben Jahr erscheint „Dans ma chair“ – ein Titel daraus, „Quand j’ai peur de tout“, wird 2003 von der britischen Girlgroup „Sugababes“ unter dem Titel „Too Lost in You“ herausgebracht.

1998 singt Patricia Kaas zusammen mit den Tenören Plácido Domingo und Alejandro Fernández im Rathaus von Wien, begleitet von den Wiener Philharmonikern. Auch tritt sie 1999 bei beiden Benefizkonzerten „Michael Jackson & Friends“ zugunsten der UNESCO an der Seite von Mariah Carey und Luther Vandross auf.

2002 gibt Patricia Kaas ihr Filmdebüt in „And now… Ladies And Gentlemen“ an der Seite von Jeremy Irons. Im selben Jahr erscheint ihr hochgelobtes Studioalbum „Piano Bar“ mit den Cover-Versionen „Where Do I Begin“, „The Autumn Leaves (Les feuilles mortes)“, „Les Moulins de mon Coeur (The Windmills Of My Mind)“, „Yesterday When I Was Young (Hier encore)“ und „If You Go Away (Ne me quitte pas)“.

2003 kommt das Album „Sexe fort“ auf den Markt, mit welchem Patricia Kaas nicht mehr an ihre bisherigen Erfolge anknüpfen kann. 2009 veröffentlicht sie ihr achtes Studioalbum „Kabaret“, einer Hommage an das Kabarett und die Musik der dreißiger Jahre. Auf dem Album befindet sich auch der Titel „Et s’il fallait le faire“, mit dem die Sängerin beim „Eurovision Song Contest“ 2009 in Moskau ihr Heimatland vertritt und einen respektablen achten Platz belegt.

Patricia Kaas ist häufig und in vielen Teilen der Welt auf Tournee, als erste westliche Sängerin überhaupt tritt sie nach dem Vietnamkrieg in Hanoi auf – des weiteren gastiert sie in Russland, Korea, Japan und Thailand. Ihre Konzerte sind Monate im Voraus ausverkauft und sie arbeitet mit den renommiertesten Song-Schreibern und Arrangeuren der Welt zusammen. Die Sängerin erhält im Laufe ihrer bald fünfundzwanzigjährigen Karriere unzählige Auszeichnungen – 1991 wird sie mit einem „World Music Award“ und einem „Bambi“ geehrt, 1992 belegt sie bei der ersten deutschen „Echo“-Verleihung in Köln den dritten Platz in der Kategorie „Beste internationale Sängerin“. 2000 erhält Patricia Kaas den „Adenauer-de-Gaulle-Preis“ und 2003 wird die Künstlerin mit dem „Bundesverdienstkreuz 1. Klasse“ für ihre Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft geehrt.

2012 veröffentlicht Patricia Kaas ihr bislang letztes Studioalbum „Kaas chante Piaf“, auf dem sie Chansons ihres großen Vorbildes Édith Piaf interpretiert.