Mit seinen elegischen Balladen und mit klassischen Opernelementen versetzten Popsongs ist er einer der schillerndsten Vertreter des Artpop – seit gut einem Jahrzehnt zählt Rufus Wainwright mit seiner enormen Stilvielfalt zu den hoffnungsvollsten Nachwuchsmusikern der Popwelt
Rufus McGarrigle Wainwright wird am 22. Juli 1973 in Rhinebeck im US-Bundesstaat New York als Sohn der Folkmusiker Loudon Wainwright und Kate McGarrigle geboren. Nach der Scheidung der Eltern wächst er zusammen mit seiner jüngeren Schwester Martha – die ebenfalls Musikerin ist – bei seiner Mutter im franko-kanadischen Montreal zweisprachig auf.
Schon mit sechs Jahren beginnt Rufus Wainwright Klavier zu spielen und mit dreizehn Jahren tourt er mit seiner Schwester, seiner Mutter und seiner Tante als „The McGarrigle Sisters & Family“ durch Kanada. Ab vierzehn Jahren interessiert er sich Opern und begeistert sich für Sänger wie Edith Piaf, Al Jolson und Judy Garland. Noch als Jugendlicher wird Rufus Wainwright in der Kategorie „hoffnungsvollster junger Musiker“ für einen „Juno-Award“ – dem kandischen „Grammy“ – nominiert.
Für den Song „I’m A-Runnin’“ – das im Film „Tommy Tricker & The Stamp Traveller“ verwendet wird, wird Rufus Wainwright 1989 für einen „Genie Award“ in der Kategorie „Bester Originalsong“ nominiert. 1996 wird Rufus Wainwright von „DreamWorks“ unter Vertrag genommen und 1998 erscheint das mit „Rufus Wainwright“ betitelte erste Album des Musikers – von der Kritik positiv aufgenommen wird es im amerikanischen Musikmagazin Rolling Stone als eines der besten Alben des Jahres besprochen. Auch das zweite Album „Poses“ von 2001 ist sehr erfolgreich. 2001 spielt Rufus Wainwright als Vorgruppe für Tori Amos, was ihm in den USA größere Bekanntheit bringt.
2003 und 2004 erscheinen die Alben “Want One” und “Want Two” und 2007 veröffentlicht Rufus Wainwright sein fünftes Album „Release The Stars“, was unter Zusammenarbeit von Neil Tennant von den „Pet Shop Boys“ entsteht. 2010 kommt „All Days Are Nights: Songs for Lulu“ heraus und 2012 „Out Of The Game“, das von Mark Ronson produziert wird.
2006 wird Rufus Wainwright die Ehre zuteil, in der legendären New Yorker Carnegie Hall ein Konzert zu Ehren von Judy Garland zu geben. Bei dem Konzert – das bis in kleine Einzelheiten dem berühmten Carnegie Hall-Konzert von Judy Garland von 1961 gleicht – wird er unter anderem von Judy Garlands Tochter Lorna Luft begleitet. Im selben Jahr erhält Rufus Wainwright von der New Yorker Metropolitan Opera den Auftrag eine Oper zu komponieren, die einen Tag aus dem Leben einer alternden Opernsängerin zum Inhalt hat – die Oper „Prima Donna“ wird 2012 an der New York City Opera aufgeführt.
2009 komponiert Rufus Wainwright die Musiken für Robert Wilsons „Shakespeares Sonette“ am Berliner Ensemble.
2014 veröffentlicht Rufus Wainwright sein erstes „Best Of“-Album „Vibrate: The Best Of Rufus Wainwright“.
Berühmt ist Rufus Wainwright für seine Beteiligung an diversen Film-Soundtracks – unter anderem schreibt und singt er Songs für „Bridget Jones“ („Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“, 2001), „Shrek“ („Shrek – Der tollkühne Held“, 2001), „Zoolander“ (2001), „I Am Sam“ („Ich bin Sam“, 2001), „The Aviator“ (2004) und „Brokeback Mountain“ (2005).
In der Musik von Rufus Wainwright spiegelt sich die Begeisterung des Musikers für die Oper wider – seine Texte sind voller Anspielungen auf Opern, auf Literatur und Popkultur. Von Musikkritikern wird sein Musikstil auch als „Popera“ (Pop Opera) oder „Baroque Pop“ bezeichnet.
Rufus Wainwright lebt seit seinem vierzehnten Lebensjahr offen homosexuell. Er interessiert sich für schwule Kulturtradition in allen künstlerischen Bereichen, an die er anknüpft – unter anderem bezieht er sich in seinen Texten auf Oscar Wilde, Gertrude Stein, Evelyn Waugh und Jean Cocteau.
Seit 2012 ist Rufus Wainwright mit Jörn Weisbrodt – den er in Berlin kennenlernt – verheiratet. Beide leben in New York.