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Ruth Gordon

Man kennt sie als schrullige Alte aus „Harold & Maude“ und als exzentrische Teufelsanbeterin aus „Rosemaries Baby“, wofür sie einen „Oscar“ als beste Nebendarstellerin erhält – Ruth Gordon veredelt in großartigen Nebenrollen in den sechziger und siebziger Jahren zahlreiche Hollywoodproduktionen durch ihr vielseitiges Talent

Ruth Gordon wird am 30. Oktober 1896 in Quincy im US-Bundesstaat Massachusetts geboren. Sie startet ihre Karriere am Broadway und wird dort schnell ein populäre und sehr erfolgreiche Charakterdarstellerin. In den vierziger Jahren verlegt sie sich dann an der Seite ihres Ehemannes Garson Kanin auf das Schreiben von Drehbüchern wie für „Adam’s Rib“ („Ehekrieg“, 1949) und „Pat & Mike“ (1952) mit Katharine Hepburn und Spencer Tracy. Nebenbei schreibt Ruth Gordon für sich und ihren mitunter etwas exzentrischen Darstellungsstil eigene Theaterstücke. Ihr größter Erfolg ist die Komödie „Over 21″, deren Filmrechte sie 1945 für die beträchtliche Summe von 350.000 Dollars an Columbia Pictures verkauft.

1915 gibt Ruth Gordon mit „Peter Pan“ ihr Debüt als erfolgreiche Bühnenautorin, seitdem ist sie ununterbrochen am Theater tätig. Ihre erste große Filmrolle spielt sie bei John Cromwell an der Seite von Raymond Massey in „Abe Lincoln in Illinois“ (1940). In „Dr. Ehrlich’s Magic Bullett“ („Dr. Ehrlich – Ein Leben für die Forschung“, 1940) kann man sie neben Edward G. Robinson sehen. Ein Jahr später steht sie in „Two-Faced Woman“ („Die Frau mit den zwei Gesichtern“, 1941) mit Greta Garbo vor der Kamera. Im Seekriegsfilm „Action In The North Atlantic“ („Einsatz im Nordatlantik“, 1943) arbeitet sie mit Humphrey Bogart zusammen. Nach einer langen Pause kehrt sie erst 1965 auf die Leinwand zurück und spielt in Tony Richardsons „Tod in Hollywood“.

1953 erscheint „The Actress“ („Theaterfieber“), es ist die Verfilmung von Ruth Gordons autobiographischem Stück „Years Ago“, welche im Film von Jean Simmons gespielt wird.

Ruth Gordon tritt immer wieder in mehr oder weniger großen Nebenrollen auf und wird erst Ende der sechziger Jahre ein bekannter Filmstar. Ihren ersten „Golden Globe Award“ als beste Nebendarstellerin erhält sie 1966 für ihre Darstellung der Mutter von Natalie Wood in „Inside Daisy Clover“ („Verdammte, süße Welt“). Für ihre Rolle als Satanistin in Roman Polanskis „Rosemaries Baby“ wird Ruth Gordon 1969 als beste Nebendarstellerin mit einem „Oscar“ und einem weiteren „Golden Globe Award“ geehrt. In dem Thriller „What Ever Happened To Aunt Alice?“ („Eine Witwe mordet leise“, 1969) mimt sie die Gegenspielerin von Geraldine Page. Ihre bekannteste Rolle ist ihr Auftritt in Hal Ashbys „Harold and Maude“ (1971), wo sie neben Bud Cort eine altersmüde und dennoch lebenshungrige Exzentrikerin spielt. In den Filmen „Every Which Way But Loose“ („Der Mann aus San Fernando“, 1978) und „Any Which Way You Can“ („Mit Vollgas nach San Fernando“, 1980) kann man sie in der Rolle als Clint Eastwoods Mutter sehen.

Mit dem Broadway-Produzenten und Drehbuchautor Jed Harris hat sie den gemeinsamen Sohn Jones.

Ruth Gordon stirbt am 28. August 1985 in Edgartown in Massachusetts.