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Tallulah Bankhead

In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ist ist sie die Stilikone der Zeit – Tallulah Bankhead sorgt mit extravaganter Garderobe, ausschweifendem Lebenstil und zahlreichen Affären jahrelang für Gesprächsstoff, ihr übermäßiger Alkohol- und Drogenkonsum ist legendär. Die talentierte Schauspielerin steht mit Stars wie Cary Grant, Gary Cooper und Charles Laughton vor der Filmkamera und feiert Erfolge auf zahlreichen Theaterbühnen

Tallulah Brockman Bankhead kommt am 31. Januar 1902 in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama als zweite Tochter des Kongressabgeordneten William Brockman und der Como-Indianerin Adelaide Eugenia Bankhead zur Welt. Sie ist nach der Stadt Tallulah Falls in Georgia benannt. Weil ihre Mutter drei Wochen nach ihrer Geburt an einer Blutvergiftung stirbt, wächst sie zeitweise bei ihren Großeltern und ihrer Tante Mary Owen auf. Die Bankheads sind eine bekannte, politisch sehr aktive Familie – ihr Großvater und ihr Onkel sind US-Senatoren.

Tallulah Bankhead fällt als Kind durch Hyperaktivität auf und wird auf Wunsch ihres Vaters auf eine Klosterschule geschickt. 1918 gewinnt sie einen Fotowettbewerb und zieht gegen den Willen ihrer Familie nach New York um dort Theater zu spielen. Nach fünf wenig erfolgreichen Jahren geht sie nach Großbritannien, wo sie im Theaterdauerbrenner „The Dancers“ den langersehnten Erfolg erzielen kann. Erst 1930 kehrt sie in die USA zurück.

1931 schließt Tallulah Bankhead in Hollywood einen Filmvertrag mit der Paramount ab – ihre dortigen Filme sind in finanzieller Hinsicht allerdings wenig erfolgreich. Später sagt sie einmal: „The only reason I went to Hollywood was to fuck that divine Gary Cooper“. 1936 bewirbt sie sich intensiv für die Rolle der Scarlett O’Hara in „Gone With The Wind“ („Vom Winde verweht“), die jedoch letztlich an Vivien Leigh geht. 1944 feiert sie mit Alfred Hitchcocks Film „Lifeboat“ („Das Rettungsboot“) ihren größten Erfolg. Auch auf der Bühne feiert sie als Blanche in Tennessee Williams „Endstation Sehnsucht“ riesige Erfolge und wird damit zur Ikone der Homosexuellen.

Ab 1956 beginnt Tallulah Bankheads Karriere groteske Züge anzunehmen – die Schauspielerin, bereits seit vielen Jahren drogen- und alkoholabhängig, wird mit zunehmendem Alter immer anfälliger für Krankheiten. Sie überlebt ein Lungenemphysem, hört auf zu rauchen und bleibt ein gerngesehener Gast im Fernsehen. Einen ihrer letzten Auftritte hat sie dort 1968 zusammen mit Paul McCartney und John Lennon. 1966 steht sie für „The Daydreamer“ ein letztes Mal vor der Filmkamera.

Von 1937 bis 1941 ist Tallulah Bankhead mit dem Schauspieler John Emery verheiratet.

Tallulah Bankheads Homosexualität ist kein Geheimnis – sie hat diverse Affären mit Frauen und kommentiert aufkeimende Kritik mit dem Satz: „Mein Dad hat mich vor Männern und Alkohol gewarnt, von Frauen und Kokain hat er nichts gesagt.“ Zu ihren zahlreichen Eroberungen gehören Gladys Bentley und Mae West

Aufgrund einer unbehandelbaren asiatischen Grippe fällt Tallulah Bankhead im Dezember 1968 in ein Koma und stirbt am 12. Dezember 1968 im Alter von sechsundsechzig Jahren. Ihre letzte Ruhe findet sie in Maryland, wo man sie – nach eigenem Wunsch – in einem blauen Sarg beisetzt.