Startseite » Regisseure » Anouk Aimée

Anouk Aimée

Anouk Aimée gilt als einer der großen Stars des europäischen Kinos – die Schauspielerin bleibt gegenüber der Filmindustrie stets distanziert, steht in Rollen geheimnisvoller und rätselhafter Frauen fast ausschließlich für ambitionierte Filmproduktionen vor der Kamera und dreht mit internationalen Regiestars wie Federico Fellini, Sidney Lumet, George Cukor und Robert Altman

Anouk Aimée kommt als Françoise Sorya Dreyfus am 27. April 1932 in Paris zur Welt – sie ist die Tochter des Schauspielerehepaars Geneviève Sorya und Henri Dreyfus. Früh erhält sie eine Tanzausbildung an der Oper in Marseille und nimmt danach Schauspielunterricht in London und Paris. Mit vierzehn Jahren steht sie erstmals auf der Bühne und erhält 1947 eine Hauptrolle in Marcel Carnès unvollendetem Film „La Fleur de l’âge“. Ihren Durchbruch hat sie 1948 in „Les amants de Vérone“ („Die Liebenden von Verona“). 1952 spielt sie in „Le rideau cramoisi“ („Der scharlachrote Vorhang“), in „Liolà“ („Lola, das Mädchen aus dem Hafen“, 1960) und im Drama „La tête contre les murs“ („Mit dem Kopf gegen die Wände“, 1958). Auch in deutschen Produktionen kann man sie sehen – so neben O. W. Fischer im Melodram „Ich suche dich“ (1956), in „Nina“ (1956) mit Karlheinz Böhm und in „Stresemann“ (1957) an der Seite von Ernst Schröder und Wolfgang Preiss.

Anouk Aimées Zusammenarbeit mit dem italienischen Meisterregisseur Federico Fellini im Filmklassiker „La Dolce Vita“ (1960) neben Marcello Mastroianni und Anita Ekberg bringt ihr den internationalen Erfolg. Die Rolle der melancholischen Maddalena spielt sie so überzeugend, dass sie 1963 in „Otto e mezzo“ („Achteinhalb“) erneut mit Federico Fellini zusammenarbeitet. Danach wirkt sie in etlichen kleineren italienischen Produktionen mit.

Mit Jean-Louis Trintignant als Partner feiert sie 1966 in Claude Lelouchs „Un homme et une femme“ („Ein Mann und eine Frau“) ihren größten Erfolg in der Rolle einer Witwe, die sich in einen Rennfahrer verliebt. Für diesen mit einer „Oscar“-Nominierung und einem „Golden Globe“ ausgezeichneten Film erhält Anouk Aimée 1967 auch den „British Academy Award“ als „Beste Schauspielerin“.

Danach lässt auch Hollywood nicht auf sich warten und Anouk Aimée erhält von Regisseur George Cukor in „Justine“ („Alexandria – Treibhaus der Sünde“, 1967) die Titelrolle neben Dirk Bogarde – ein Jahr später kann man sie als Partnerin von Omar Sharif im Melodram „The Appointment“ („Ein Hauch von Sinnlichkeit“, 1968) bewundern. Den Schauspielerpreis in Cannes erhält Anouk Aimèe zusammen mit ihrem Filmpartner Michel Piccoli für ihre Rolle in „Salto nel vuoto“ („Der Sprung ins Leere“, 1980), auch kann man sie neben Ugo Tognazzi im Drama „La Tragedia di un uomo ridicolo“ („Die Tragödie eines lächerlichen Mannes“, 1981), an der Seite von Charles Aznavour in „Qu’est-ce qui fait courir David?“ (1982), mit Marcello Mastroianni und Michel Piccoli in „Il Generale dell’armata morte“ (1982) und in „Viva la vie“ („Viva la vie – Es lebe das Leben“, 1984) sehen. In den Neunzigern spielt die Schauspielerin in der Mode-Satire „Prêt-à-Porter“, 1994), im Episodenfilm „Il ya des jours … et des lunes“ („So sind die Tage und der Mond“, 1990), im Kriegsdrama „Bethune – The Making of a Hero“ („Bethune – Ein Arzt wird zum Helden“, 1990) und in „Les Cent et une nuits de Simon Cinéma“ („Hundert und eine Nacht“, 1995). Im neuen Jahrzehnt kann man sie im Drama „Birkenau und Rosenfeld“, 2003), in der Komödie „Ils se marièrent et eurent beaucoup d’enfants“ („Happy End mit Hindernissen“, 2004) sowie in „De particulier à particulier“ („Hotel Harabati“, 2006) sehen.

Anouk Aimée spielt auch hin und wieder in ambitionierten Fernsehproduktionen mit – so 2001 im Mehrteiler „Napoleon“ an der Seite von Christian Clavier.

Anouk Aimée wird im Laufe ihrer Karriere mit etlichen Auszeichnungen geehrt – 2000 erhält sie für ihr Lebenswerk einen „Oscar“ und Frankreich ehrt seinen Star 2002 mit dem französischen Pendant – dem „César“. 2003 wird ihr auf dem Filmfest in München der „Bernhard-Wicki-Preis“ überreicht und bei den 53. Filmfestspielen in Berlin erhält sie einen „Ehrenbären“ für ihr Lebenswerk.

In erster Ehe ist die Anouk Aimée mit Edouard Zimmermann verheiratet, 1951 ehelicht sie den Regisseur Nikos Papatakis, mit dem sie die gemeinsame Tochter Manuella hat. Ihre dritte Verbindung geht sie 1966 mit Pierre Barouh ein, auch diese Ehe scheitert. Ihr vierter Ehemann wird 1970 der britische Schauspieler Albert Finney – 1978 wird das Paar geschieden.