Startseite » Entertainer » Barbra Streisand

Barbra Streisand

Sie gilt als letzte bedeutende American-Songbook-Diva und wird rund um die Welt als größte und erfolgreichste Sängerin aller Zeiten gefeiert – Barbra Streisand singt mit den großen Stars ihrer Zeit Duette ein, erhält unzählige Auszeichnungen, macht sich als Schauspielerin und Filmregisseurin einen Namen, verkauft weltweit mehr als hundertvierzig Millionen Alben und gilt bereits zu Lebzeiten als Legende

Barbra Joan Streisand kommt am 24. April 1942 im New Yorker Stadtteil Brooklyn in einer österreichisch-stämmigen jüdischen Familie zur Welt. Sie wächst in bescheidenen Verhältnissen bei ihrer Mutter auf – der Vater Emanuel Streisand ist Grundschullehrer und stirbt, als sie fünfzehn Monate alt ist, ihre Mutter Diana Ida Rosen arbeitet als Schulsekretärin. Barbra Streisand besucht die Erasmus Hall High School in Brooklyn, nimmt schon als Teenager erste Demo-Bänder auf und hat Gesangauftritte in den Nachtclubs des Künstlerviertels Greenwich Village.

Weil sie eigentlich Schauspielerin werden möchte, tritt Barbra Streisand im Musical „Driftwood“ und einigen anderen Sommertheater-Produktionen auf, erste Bühnenerfahrungen sammelt sie 1958, als sie am Clinton Theatre in drei Stücken auftritt. 1961 kann sie erstmals in einer Broadway-Show mitwirken, als Miss Marmelstein in „I Can Get It For You Wholesale“ wird man auf sie aufmerksam. Im selben Jahr hat sie ihren ersten Fernsehauftritt, ihren ersten Plattenvertrag unterzeichnet sie 1962. 1963 singt sie in der „Judy Garland Show“ zusammen mit Judy Garland das Duett „Happy Days Are Here Again“, im selben Jahr bringt sie mit „The Barbra Streisand Album“ ihre erste Langspielplatte heraus – diese wird so erfolgreich, dass Barbra Streisand als bis dahin jüngste Sängerin mit einem „Grammy Award“ ausgezeichnet wird.

1968 feiert Barbra Streisand mit ihrer Hauptrolle im Musical-Film „Funny Girl“ ihren internationalen Durchbruch – fortan wird sie zu den Stars des „New Hollywood“ gezählt. Für „Funny Girl“ erhält sie ihren ersten „Oscar“ und einen „Golden Globe“ – damit wird der Titel des Films auch zu ihrem Spitznamen. Furore macht Barbra Streisand ebenso als Dolly Levi in der Filmfassung des Musicals „Hello, Dolly“, das Gene Kelly 1969 produziert. Gegen Ende der sechziger Jahre wechselt Barbra Streisand mit dem Album „What About Today?“ erstmals von Broadway-Kompositionen in eine zeitgemäße musikalische Richtung, 1970 wird sie mit einem „Special Tony Award“ ausgezeichnet.

1970 dreht Barbra Streisand an der Seite von George Segal die Komödie „The Owl And The Pussycat“ („Die Eule und das Kätzchen“) und 1972 steht sie neben Ryan O’Neal in der Screwball-Komödie „What’s Up Doc?“ („Is‘ was, Doc?“) vor der Kamera – der Film gerät zum Kassenschlager. 1973 spielt Barbra Streisand neben Robert Redford in „The Way We Where“ („So wie wir waren“) und wird für ihre Darstellung für einen „Oscar“ nominiert. 1976 agiert sie neben Kris Kristofferson in „A Star Is Born“ – für den Filmsong „Evergreen“ erhält die Sängerin 1977 ihren zweiten „Oscar“, womit sie die erste Komponistin ist, der diese Auszeichnung überreicht wird.

Mit „Yentl“ kommt 1983 Barbra Streisands erste Regiearbeit in die Kinos – für die Filmmusik wird sie erneut mit einem „Oscar“ geehrt. 1991 entsteht mit „The Prince Of Tides“ („Herr der Gezeiten“) eine weitere Erfolgsproduktion, bei der Barbra Streisand neben Nick Nolte als New Yorker Psychiaterin zu sehen ist. Der Film „The Mirror Has Two Faces“ („Liebe hat zwei Gesichter“, 1996) zählt zu ihren letzten Regiearbeiten. Im neuen Jahrhundert kann man Barbra Streisand neben Dustin Hoffman und Robert De Niro in „Meet The Fockers“ („Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“, 2004) und in der Fortsetzung „Little Fockers“ („Meine Frau, unsere Kinder und ich“, 2010) sehen.

1980 singt Barbra Streisand mit Donna Summer im Duett den Discohit „Enough Is Enough (No More Tears)“, im selben Jahr erscheint das kommerziell erfolgreichste Pop-Album der Sängerin – das von den „Bee Gee’s“ produzierte „Guilty“ mit den Klassikern „Woman In Love“ und „Guilty“ im Duett mit Barry Gibb. Mit „The Broadway Album“ kehrt Barbra Streisand dann 1985 zu ihren musikalischen Wurzeln zurück – das Album, auf dem einige ihrer bekanntesten Musicalsongs zu hören sind, wird ein enormer Verkaufsschlager und bringt ihr 1987 den „Grammy Award“ für die „Beste weibliche Pop-Gesangsdarbietung“ ein.

Barbra Streisand zeichnet sich durch ihr politisches Engagement aus – in den neunziger Jahren wird sie als „Bill Clintons schärfste Waffe in Hollywood“ bezeichnet – die engagierte Anhängerin der Demokraten hält sich bis heute nicht mit regierungskritischen Kommentaren zurück. Sie kämpft gegen die Diskriminierung Homosexueller – die sie schon vor Jahrzehnten zu eine ihrer größten Ikonen erhoben haben – ebenso wie gegen Massenvernichtungswaffen. In den USA wird Barbra Streisand, die sich seit 1986 mit der „Streisand Foundation“ für zahlreiche Wohltätigkeitsprojekte einsetzt, auch wegen ihrer Zivilcourage geliebt – und das nicht nur von Wählern der Demokraten.

Barbra Streisand gehört lange zu den Hollywood-Stars mit den höchsten Gagen – insgesamt veröffentlicht sie mehr als sechzig Alben, für die sie bis heute mit über fünfzig Goldenen Schallplatten, dreißig Platin Schallplatten und achtzehn Multi-Platin-Schallplatten ausgezeichnet wird.

2000 feiert Barbra Streisand mit zwei Konzerten in New York ihren Abschied von der Bühne, doch begibt sie sich schon 2006 wieder auf eine ausgedehnte US-Tournee. Ein Jahr später kann man die Entertainerin dann auch das erste mal live in Kontinentaleuropa erleben, wo ihre Konzerte in Wien, Zürich, Paris, Dublin und Berlin frenetisch gefeiert werden.

2014 meldet sich Barbra Streisand mit dem Album „Partners“ zurück – darauf interpretiert sie Pop-Klassiker mit Kollegen wie Stevie Wonder, Michael Bublé, John Legend, Lionel Richie und Billy Joel

1963 heiratet Barbra Streisand den Schauspieler Elliott Gould – aus der Verbindung geht Sohn Jason hervor. Die Ehe wird 1971 geschieden. 1998 heiratet sie den Schauspieler James Brolin – zusammen leben sie in Kalifornien.