Er kommt erst spät zur Schauspielerei – in Rollen von rebellischen Außenseitern, unter deren harter Schale stets ein weicher Kern steckt, etabliert sich Nick Nolte in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Hollywood. Der blonde Hüne mit den markanten Gesichtszügen spielt in Erfolgsfilmen wie „Herr der Gezeiten“, „Kap der Angst“ und „Der schmale Grat“ und wird für seine Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet
Nicholas King Nolte wird am 8. Februar 1941 in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska geboren – sein Vater Frank Nolte hat deutsche Wurzeln. Als wenig anpassungsfähiger Schüler besucht er fünf Schulen in vier Jahren, sein Berufswunsch des Football-Profis geht nicht in Erfüllung – stattdessen wendet er sich der Schauspielerei zu. 1960 startet er beim Bühnenensemble „Actor’s Inner Circle Of Phoenix“ – in den folgenden Jahren tritt er in knapp zweihundert Theaterstücken auf. Nach Rollen am Old Log Theater in Minneapolis und mit der Experimental-Gruppe „La Mama Experimental Theatre“ in New York lässt er sich in Los Angeles nieder, wo er für kurze Zeit Schauspiel studiert und am Pasadena Playhouse auftritt.
Sein Filmdebüt gibt Nick Nolte 1972 in „Dreckiger kleiner Billy“. Danach folgen Auftritte in TV-Filmen wie „The California Kid“ („California Kid“, 1974), „The Runaway Barge“ („Deep River – Entscheidung am Fluss“, 1975) und „Wild Drivers“ (1975) sowie in Serien wie „The Streets Of San Francisco“ („Die Straßen von San Francisco“). Größere Bekanntheit erlangt Nick Nolte durch seine Mitwirkung in der TV-Serie „Rich Man, Poor Man“ („Arm und Reich“).
Ab dem Ende der siebziger Jahre steigt Nick Nolte zum gefragten Charakterdarsteller auf – er spielt unter anderem in „The Deep“ („Die Tiefe“, 1977) neben Jacqueline Bisset, in „Who’ll Stop The Rain“ („Dreckige Hunde“, 1978), in „48 Hours“ („Nur 48 Stunden“, 1982), in „Under Fire“ („Unter Feuer“, 1983) mit Gene Hackman und Jean-Louis Trintignant, in „The Ultimate Solution Of Grace Quiegley“ („Grace Quigleys letzte Chance“, 1984) neben Katharine Hepburn, in „Down And Out In Beverly Hills“ („Zoff in Beverly Hills“, 1986) neben Bette Midler, im Episodenfilm „New York Stories“ („New Yorker Geschichten“, 1989), in „Three Fugitives“ („Das Bankentrio“, 1989) und in „Everybody Wins“ (1990) mit Debra Winger.
Für seinen brillanten Auftritt in „The Prince Of Tides“ („Herr der Gezeiten“, 1991) neben Barbra Streisand wird Nick Nolte für einen „Oscar“ als „Bester Hauptdarsteller“ nominiert sowie mit einem „Golden Globe“ geehrt. Danach sieht man ihn in „Cape Fear“ („Kap der Angst“, 1991) an der Seite von Robert De Niro, Jessica Lange, Robert Mitchum und Gregory Peck, in „The Player“ (1992) neben Tim Robbins, in „Lorenzo’s Oil“ („Lorenzos Öl“, 1992) neben Susan Sarandon und Peter Ustinov, in „I Love Trouble“ („I Love Trouble – Nichts als Ärger“, 1994) mit Julia Roberts, in „Mulholland Falls“ („Nach eigenen Regeln“, 1996) mit Melanie Griffith, in „Afterglow“ („Liebesflüstern“, 1997) mit Julie Christie, in „U-Turn“ („U-Turn – Kein Weg zurück“, 1997) neben Sean Penn und Jennifer Lopez und in „Affliction“ („Der Gejagte“, 1997) – wofür Nick Nolte erneut für einen „Oscar“ nominiert wird.
Nach Rollen in „The Thin Red Line“ („Der schmale Grat“, 1998) an der Seite von Sean Penn, Adrien Brody und John C. Reilly, „Investigating Sex“ (2001) mit Til Schweiger und Julie Delpy, „Hotel Rwanda“ („Hotel Ruanda“, 2004) und „The Mysteries Of Pittsburgh“ („Ein verhängnisvoller Sommer“, 2008) wird es ruhiger um Nick Nolte. Zuletzt ist er in „Arthur“ (2011), in „Warrior“ (2011), in „The Company You Keep“ („The Company You Keep – Die Akte Grant“, 2012) neben Robert Redford, in „Gangster Squad“ (2013) und in der Bibelverfilmung „Noah“ (2014) an der Seite von Emma Watson, Russell Crowe und Anthony Hopkins zu sehen.
Nick Nolte ist dreimal geschieden und hat zwei Kinder.
1992 wird Nick Nolte vom amerikanischen People Magazine zum „Sexiest Man Alive“ gewählt.