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Dennis Hopper

Er brilliert als profilierter und geschätzter Charakterdarsteller in typisch harten und maskulinen Rollen und bleibt dennoch Hollywoods berühmtester Anti-Star – Dennis Hopper gilt als kreativ und egozentrisch, seine Fotos und Gemälde finden weltweit Anerkennung und besonders sein Auftritt im Kult-Film „Easy Rider“ macht ihn unsterblich

Dennis Lee Hopper wird am 17. Mai 1936 in Dodge City im US-Bundesstaat Kansas geboren – er wächst auf der Farm seiner Großeltern auf. Als Teenager geht er nach Kalifornien und nach der High-School lässt er sich am Old Globe Theater in San Diego zum Schauspieler ausbilden. 1953 hat er im Western „Johnny Guitar“ („Johnny Guitar – Wenn Frauen hassen“) neben Joan Crawford sein Leinwanddebüt. Schon zu Beginn seiner Karriere gilt Dennis Hopper als „Junger Wilder“. Dabei hat der Schauspieler das Glück, mit James Dean in den späteren Klassikern „Rebel Without A Cause“ („Denn sie wissen nicht, was sie tun“, 1955) und „Giant“ („Giganten“, 1956) vor die Kamera zu treten. Beide verbindet die Leidenschaft für schnelle Autos und Motorräder. Dennis Hopper gehört auch zur Clique „Brat Pack“ um James Dean, Sal Mineo und Natalie Wood – zusammen probieren sie Motorräder, schnelle Autos und Drogen aus. James Deans Unfalltod im Jahr 1955 bezeichnet Dennis Hopper später als die erste Tragödie in seinem Leben – fortan spielt er keine Rollen mehr, die den früheren Besetzungen ähneln.

1957 steht Dennis Hopper in „Gunfight At The O.K. Corral“ („Zwei rechnen ab“) mit Kirk Douglas und Burt Lancaster vor der Kamera, 1965 und 1968 mit John Wayne in „The Sons Of Katie Elder“ („Die vier Söhne der Katie Elder“), 1967 neben Clint Eastwood in „Hang’Em High“ („Hängt ihn höher“) sowie im selben Jahr mit Paul Newman in „Cool Hand Luke“ („Der Unbeugsame“).

Da Dennis Hopper als stur und unbelehrbar gilt, werden ihm nur wenige Hauptrollen angeboten. Er besucht die Lee-Strasberg-Schule und das The Actors Studio und tritt in einigen Western in Nebenrollen auf. Später lernt er Peter Fonda kennen und freundet sich mit ihm an. Beide entwickeln die Idee für einen der erfolgreichsten Filme der US-Filmgeschichte – „Easy Rider“ – die Geschichte von zwei Motorradfreaks, die sich Gras rauchend auf den Weg zum Mardi Gras in New Orleans machen. Der Low-Budget-Film wird zum Kulthit der Hippie-Bewegung und schließlich zur Legende, ebenso wie der berühmte Titelsong „Born To Be Wild“. Der Motorrad-Western über „langhaarige Hippies“, die von Rednecks und Polizisten drangsaliert werden, beflügelt nicht nur die Karrieren von Jack Nicholson und Peter Fonda und die Verkaufszahlen von Harley Davidson. Der Kultfilm gilt als Ausdruck des Lebensgefühls einer gegängelten und vom Vietnamkrieg traumatisierten Jugend, er passt in kein Schema und wirkt enorm frisch – „New Hollywood“ ist geboren und mit ihm Dennis Hopper als neue Jugend-Ikone.

Nach „Easy Rider“ scheinen dem Schauspieler alle Türen Hollywoods offen zu stehen, doch sein nächstes Projekt – der unkonventionelle Western „Last Movie“ – macht den Unangepassten erneut zur persona non grata. Der Film erntet sehr schlechte Kritiken. Da Dennis Hopper durch seinen Ungehorsam und seine Eigenwilligkeit die meisten Regisseure in den Wahnsinn treibt, steht er lange Zeit auf einer schwarzen Liste. Auch gerät das Enfant terrible durch seine Drogenexzesse in die Schlagzeilen und dreht daraufhin meist außerhalb der USA.

1976 besetzt Dennis Hopper neben Bruno Ganz eine Rolle in Wim Wenders‘ „Der amerikanische Freund“, 1979 mit Robert Duval in „Apocalypse Now“ und 1983 mit Matt Dillon in „Rumble Fish“. Anfang der achtziger Jahre kommt seine Karriere wieder in Schwung – 1986 gelingt ihm in der Rolle eines Sadisten in David Lynchs „Blue Velvet“ an der Seite von Isabella Rosselini ein großartiges Comeback. Für seine Rolle in „Hoosiers“ („Freiwurf“, 1986) kann er eine „Oscar“-Nominierung verbuchen.

1988 steht Dennis Hopper wieder hinter der Kamera und überzeugt als Regisseur von „Colors – Farben der Gewalt“. Es folgen Regiearbeiten zu „Catchfire“ (1989), „The Hot Spot“ (1990) und „Chasers“ (1994). Im Actionthriller „Speed“ feiert Dennis Hopper 1994 neben Sandra Bullock und Keanu Reeves als psychopathischer Bombenleger erneut ein Comeback als Charakterschauspieler.

In seiner mehr als fünfzigjährigen Karriere erlebt Dennis Hopper neben Erfolgen auch zahlreiche Tiefpunkte. In den siebziger Jahren zieht er sich in eine Hippie-Gemeinde nach New Mexico zurück. Er verfällt dort dem Drogenkonsum und leidet unter paranoiden Anfällen – er muss sich psychiatrisch behandeln lassen. Der Schauspieler bekennt später: „Ich war so weit unten, die Optionen waren entweder Gefängnis oder Tod.“

1998 spielt Dennis Hopper in einem Werbeclip der Automarke Ford mit – darin persifliert er seinen eigenen Kultfilm „Easy Rider“.

Dennis Hopper ist fünfmal verheiratet und hat zwei Töchter und einen Sohn. Von 1961 bis 1969 ist er mit Brooke Hayward, 1970 mit Michelle Phillips, von 1972 bis 1976 mit Daria Halprin, von 1989 bis 1992 mit Katherine La Nasa und sei 1995 mit Victoria Duffy verheiratet.

Dennis Hopper ist neben seiner Filmarbeit auch ein anerkannter Fotograf und Maler – seine Arbeiten zeigt er in Galerien in den USA, Europa und Japan.

„Ihr habt mir ein Leben ermöglicht, dass ich als Junge von Dodge City, Kansas, nie erwartet habe“, bedankt sich der Star 2009 bei der Verleihung eines Sterns auf dem „Walk Of Fame“ in Hollywood – „Erst Bohemien, dann ein Beatnik, danach ein Hippie, später ein Punk, schließlich ein Yuppie“, zählt er in einem Interview seine Lebensstationen auf.

Dennis Hopper stirbt am 29. Mai 2010 im Alter von vierundsiebzig Jahren in seinem Haus im kalifornischen Venice an den Folgen einer Krebserkrankung.