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Nat King Cole

Mit Songs wie „Stardust“, „Mona Lisa“ und „Unforgetable“ gehört Nat King Cole zu den herausragenden Croonern des vorigen Jahrhunderts – der auch „Amerikas schwarzer Sinatra“ genannte Jazz-Pianist und Entertainer singt sich in den vierziger und fünfziger Jahren mit seiner weichen Stimme in die Herzen eines weltweiten Publikums

Nat „King“ Cole kommt als Nathaniel Adams Coles am 17. März 1919 in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama als Sohn des Baptisten-Predigers Edward Coles zur Welt und verbringt zusammen mit seinem Bruder Eddie seine Jugend in Chicago – bereits mit vier Jahren spielt er Klavier, mit vierzehn Jahren verlässt er die Schule um Bar-Pianist zu werden. Nachdem er zunächst in kleineren Formationen spielt, zieht er nach Los Angeles, um dort als Pianist aufzutreten – 1939 begründet er das „Nat-King-Cole-Trio“, was in den folgenden Jahren einen Boom von Trios und Quintetten auslöst.

Ab Mitte der vierziger Jahre beginnt Nat King Cole neben seinem Klavierspiel auch zu singen, was ihn zum Vorbild vieler nachfolgender Crooner macht. Mit „All For You“ gelingt ihm 1943 der Durchbruch – danach folgen Lieder wie „Straighten Up And Fly Right“, „I Can’t See For Looking“, „Gee, Baby, Ain’t I Good To You“, „(I Love You) For Sentimental Reasons“ und „Harmony“.

In den fünfziger Jahren bewegt sich Nat King Cole weg von Jazz und Swing – fortan singt er hauptsächlich Popsongs. Zu seinen großen Hits gehören „Its Only A Paper Moon“, „Straighten Up And Fly Right“, „Sweet Lorraine“, „Nature Boy“, „Mona Lisa“, „Lush Life“, „Poinciana“, „Ramblin’ Rose“, „Unforgettable“, „Route 66“, „When I Fall In Love“, „L-O-V-E“, „Fascination“, „Embraceable You“, „Those Lazy-Hazy-Crazy Days of Summer“, „Autumn Leaves“ und „Is You Is, Or Is Not My Baby“. Nat King Cole tourt in jener Zeit unermüdlich durch die USA, Europa, Asien und Lateinamerika und absolviert unzählige Fernsehauftritte.

Hin und wieder übernimmt Nat King Cole auch Filmrollen – so kann man ihn unter anderem in „Citizen Kane“ (1941) neben Orson Welles und Joseph Cotten, in „The Blue Gardenia“ („Gardenia – Eine Frau will vergessen“, 1953), in „China Gate“ („China-Legionär“, 1957) und im deutschen Schlagerfilm „Schlager-Raketen“ (1960) an der Seite von Vivi Bach, Heidi Brühl und Jacqueline Boyer sehen.

In den fünfziger Jahre gehört Nat King Cole neben Frank Sinatra, Perry Como und Dean Martin zu den angesagtesten Entertainern – als Afroamerikaner setzt er sich engagiert gegen den allgegenwärtigen Rassismus ein, verklagt Hotels, die ihn nicht beherbergen wollen oder zieht in ein Viertel in Los Angeles, in dem bis dahin nur Weiße wohnen.

1956 erhält Nat King Cole als erster Afroamerikaner eine eigene Fernsehshow, die nach anfänglichem Erfolg 1957 aufgrund mangelnder Sponsoren wieder eingestellt wird. Nat King Cole erklärt den Misserfolg der Show mit dem Rassismus in der Wirtschaft, die keinen schwarzen Künstler unterstützt.

Nat King Cole ist zweimal verheiratet – seine erste Ehe mit Nadine Robinson endet 1948, danach ist er bis zu seinem Tod mit der Sängerin Maria Hawkins Ellington verheiratet. Aus der Verbindung stammen drei Kinder – darunter die Sängerin Natalie Cole

Nat King Cole stirbt am 15. Februar 1964 im Alter von fünfundvierzig Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung – er wird auf dem Forest Lawn Memorial Park im kalifornischen Glendale beigesetzt.

Das musikalische Vermächtnis von Nat King Cole ist groß – auch posthum verbucht der Sänger in den folgenden Jahrzehnten kommerzielle Erfolge. 1992 gewinnt das Lied „Unforgettable“ im Duett mit seiner Tochter Natalie einen Grammy als „Best Record Of The Year“.