Rose Renée Roth wird in deutschen als auch internationalen Produktionen meist mit kleineren, prägnanten Nebenrollen besetzt und stellt darin mit Vorliebe durchtriebene oder kriminelle, aber stets liebenswerte und etwas ängstliche ältere Damen dar – für ihre schauspielerischen Leistungen wird die Charakterdarstellerin, deren Erfolg sich erst im vorgerückten Alter einstellt, mit diversen Preisen ausgezeichnet
Rose Renée Roth wird am 12. Dezember 1907 in in Budapest geboren. Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nimmt sie Schauspielunterricht an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin, danach spielt sie an bedeutenden deutschsprachigen Bühnen, wie in Wien am Burgtheater, am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart und an verschiedenen Bühnen in Berlin, München und Basel.
Nach dem Einmarsch der Deutschen in Österreich emigriert die Jüdin Rose Renée Roth nach London und anschließend in die USA – sie spielt dort Theater und arbeitet für amerikanische Rundfunkanstalten. Erst zu Beginn der fünfziger Jahre kehrt die Schauspielerin in ihre österreichische Heimat zurück.
Schon bald erhält Rose Renée Roth neue Bühnenengagements – in München glänzt sie 1968 an der Kleinen Komödie im Gaunerstück „Zwei ahnungslose Engel“, 1969 in „Vierzig Karat“ und 1971 in „Max Mahnke als Mensch“. In nachhaltiger Erinnerung bleibt sie mit ihrer Rolle in dem Erfolgsstück „Arsen und Spitzenhäubchen“, mit dem sie bis Mitte der achtziger Jahre auf zahlreichen Tourneen das Publikum erfreut. Auch in diversen Kinofilmen kann man Rose Renée Roth sehen, wie in „Weg in die Vergangenheit“ (1954), „Geständnis einer Sechzehnjährigen“ (1960), „Town Without Pity“ („Stadt ohne Mitleid“, 1961) mit Kirk Douglas, Barbara Rütting und Ingrid van Bergen sowie in Billy Wilders „One, Two, Three“ („Eins, zwei, drei“, 1961) neben Lilo Pulver, James Cagney und Horst Buchholz
Im Fernsehen tritt Rose Renée Roth in verschiedenen populären Krimi-Serien wie „Der Kommissar“, „Der Alte“, „Sonderdezernat K1“, „Derrick“, „Dem Täter auf der Spur“, „Großstadtrevier“ oder „Tatort“ auf – auch übernimmt sie Rollen im Mehrteiler „Die Powenzbande“ (1973) und in den Fernsehspielen „Es begann bei Tiffany“ (1979) und „Gute Reise“ (1981). 1987 spielt sie im Film „Die letzte Geschichte von Schloss Königswald“ neben Marika Rökk, Carola Höhn, Marianne Hoppe und Camilla Horn – zusammen mit ihren Kolleginnen erhält Rose Renée Roth für ihre Leistung in der Rolle der Gräfin Posadowsky den „Bayerischen Filmpreis“. Zu ihren letzten Arbeiten vor der Kamera zählt ein kleinerer Auftritt in der Gaunerkomödie „Schweinegeld“ (1989) neben Armin Mueller-Stahl sowie die Rolle der Tante Mechthild in Loriots „Ödipussi“ (1988) an der Seite von Katharina Brauren und Evelyn Hamann
Rose Renée Roth – die nie heiratet – moderiert in den siebziger Jahren eine eigene Radiosendung, in der sie Schlager für ältere Hörer präsentiert.
Die beliebte Schauspielerin stirbt am 12. März 1990 in Wien.