Er zählt zu den profiliertesten Schauspielern des Landes – unvergessen als Freddy Borchert in „Die Halbstarken“ oder als Otto Piffl in „Eins, zwei, drei“. Als widerspenstiger Rebell ist Horst Buchholz in den fünfziger Jahren das Idol der deutschen Jugend, er dreht in Hollywood an der Seite großer Filmstars und besetzt noch im vorgerückten Alter Charakterrollen in internationalen Kinoproduktionen
Horst Werner Buchholz kommt am 4. Dezember 1933 in Berlin-Neukölln als Sohn von Maria Hasenkamp zur Welt – seinen leiblichen Vater lernt er nie kennen, kurz nach seiner Geburt gibt ihn die Mutter zu Pflegeeltern. Durch die Heirat der Mutter mit dem Schuhmacher Hugo Buchholz kommt er zu seinem Nachnamen, die Mutter nimmt ihn wieder zu sich und er wächst im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg auf.
1943 wird Horst Buchholz während des Krieges in ein Kinderheim nach Schlesien evakuiert und 1946 schlägt er sich mit einem Freund zurück nach Berlin durch. Nach diversen Jobs als Statist und als Synchronsprecher bricht er die Schule ab, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Nach einer kurzen Anstellung beim Rundfunk ist er bis 1955 an zahlreichen Berliner Bühnen zu sehen – so am Schlossparktheater und am Schillertheater.
1952 hat Horst Buchholz sein Leinwanddebüt in „Die Spur führt nach Berlin“ – schon für seinen vierten Film „Himmel ohne Sterne“ wird er 1955 bei den Filmfestspielen in Cannes zum „Besten Schauspieler“ gewählt. Eine größere Bekanntheit erreicht er mit der Hauptrolle in „Die Halbstarken“ (1956) an der Seite von Karin Baal – mit der Darstellung des Freddy Borchert festigt sich Horst Buchholz seinen Ruf als „deutscher James Dean“. 1957 spielt er in „Monpti“ neben Romy Schneider die männliche Hauptrolle, im Jahr darauf glänzt er in der Erfolgskomödie „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann – für diese Rolle erhält Horst Buchholz einen „Bambi“. Internationale Aufmerksamkeit erlangt der Schauspieler mit der Tolstoi-Verfilmung „Auferstehung“ (1958), seinen Durchbruch zum international anerkannten Schauspieler gelingt Horst Buchholz dann endgültig ein Jahr später mit dem britischen Thriller „Tiger Bay“.
1958 heiratet Horst Buchholz die französische Schauspielerin Myriam Bru – aus der Ehe gehen die Kinder Christopher und Beatrice hervor.
In den folgenden Jahren ist Horst Buchholz hauptsächlich in den USA, Frankreich, Italien sowie in Großbritannien tätig. 1960 und 1961 wirkt er in zwei Hollywood-Filmen mit – „The Magnificent Seven“ („Die glorreichen Sieben“, 1960) neben Yul Brynner, Steve McQueen und Charles Bronson und in Billy Wilders Ost-West-Komödie „One, Two, Three“ („Eins, Zwei, Drei“, 1961) an der Seite von Lilo Pulver und James Cagney. Erst 1973 kehrt er für die Filmkomödie „Aber Johnny…“ nach Deutschland zurück. Danach arbeitet er vorwiegend fürs Fernsehen – 1981 erhält er mit der „Astro Show“ eine eigene Fernsehsendung, die er gemeinsam mit der Astrologin Elizabeth Teissier moderiert.
1993 wirkt Horst Buchholz in Wim Wenders’ „In weiter Ferne, so nah!“ an der Seite von Heinz Rühmann, Peter Falk, Hildegard Knef und Bruno Ganz mit – seinen letzten Kinoauftritt hat er in Roberto Benignis „Oscar“-prämierten Film „La vita è bella“ („Das Leben ist schön“, 1997).
Im Laufe seiner Karriere wird Horst Buchholz mit zahlreichen Preisen geehrt – 1956 und 1957 erhält er einen „Bambi“, 1956 den „Deutschen Filmpreis Filmband in Silber“ und 1985 den „Deutschen Filmpreis Filmband in Gold“ sowie diverse „Bravo-Ottos“.
Horst Buchholz stirbt am 3. März 2003 in Berlin im Alter von neunundsechzig Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung, die er sich nach einer Operation zuzieht – er wird auf dem Berliner Waldfriedhof Heerstraße beigesetzt.