Seit fünf Jahrzehnten ist sie eines der beliebtesten Fernsehgesichter des Landes, ihr Auftritt im Kultfilm „Zur Sache, Schätzchen“ ist legendär – als viel versprechender Nachwuchsstar verkörpert Uschi Glas in den sechziger Jahren den Idealtyp des frechen Teenagers, später feiert sie Erfolge in Rollen selbstbewusster Frauenfiguren in zahlreichen populären TV-Serien
Helga Ursula Glas wird am 2. März 1944 im bayerischen Landau an der Isar als jüngstes von vier Geschwistern geboren und wächst in einfachen Verhältnissen auf. 1960 absolviert sie in ihrer Heimatstadt die Mittlere Reife, danach ist sie für kurze Zeit als Buchhalterin tätig. 1964 geht sie nach München, wo sie als Sekretärin arbeitet und nebenher Kontakt zur Filmszene sucht. Auf einer Filmpremiere begegnet sie dem Produzenten Horst Wendlandt, der ihr eine Rolle in „Der unheimliche Mönch“ (1965) an der Seite von Karin Dor und Siegfried Lowitz vermittelt.
Danach nimmt Uschi Glas Schauspielunterricht und erhält schon bald weitere Filmrollen – unter anderem im Karl-May-Abenteuer „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ (1966) neben Pierre Brice und Lex Barker, in „Das große Glück“ (1967) mit Marika Kilius und Theo Lingen und in „Der Mönch mit der Peitsche“ (1967) neben Joachim Fuchsberger. Bundesweite Bekanntheit erlangt Uschi Glas durch ihre Mitwirkung im Kultfilm „Zur Sache, Schätzchen“ (1968).
Danach folgen Auftritte in „Immer Ärger mit den Paukern“ (1968) mit Roy Black, in „Klassenkeile“ (1969) neben Walter Giller und Willy Millowitsch, in „Mensch ärgere dich nicht“ (1972) an der Seite von Georg Thomalla, Karl Lieffen und Christiane Hörbiger und in „Das Rätsel des silbernen Halbmonds“ (1972) mit Marisa Mell
Weniger bekannt ist, das Uschi Glas 1970 versucht, eine Schlagerkarriere zu starten – zusammen mit dem Produzenten Giorgio Moroder nimmt sie den Titel „Wenn dein Herz brennt“ auf. Dieser bleibt unbeachtet und Uschi Glas konzentriert sich nach dem Abflauen der deutschen Unterhaltungsfilm-Welle auf ihre TV-Karriere – regelmäßig ist sie in deutschen Krimireihen wie „Derrick“, „Der Komissar“, „Ein Fall für Zwei“ und „Der Alte“ sowie zahlreichen anderen Fernsehserien zu sehen. Sie spielt in „Unsere schönsten Jahre“, „Die Wiesingers“, „Zwei Münchner in Hamburg“, „Ein Schloß am Wörthersee“, „Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg“, „Tierärztin Christine“, „Sylvia – Eine Klasse für sich“, „Staatsanwälting Hohenberg“, „Klinik unter Palmen“ und „Das Traumhotel“.
Zuletzt kann man Uschi Glas an der Seite von Katja Riemann und Karoline Herfurth in beiden Teilen der Erfolgskomödie „Fuck ju Göhte“ (2013) sehen.
1989 erhält Uschi Glas eine „Goldene Kamera“, 1990 einen „Bambi“ und 1992 wird sie mit dem „Bayerischen Verdienstorden“ sowie 1998 mit dem „Bundesverdienstkreuz 1. Klasse“ ausgezeichnet. 2004 erscheint ihre Autobiographie „Mit einem Lächeln“.
Von 1981 bis 2003 ist Uschi Glas mit dem Fernsehproduzenten Bernd Tewaag verheiratet – aus der Ehe gehen die Kinder Juliette Annamaria, Benjamin Matthias Christian und Alexander Christoph hervor. Seit 2005 ist Uschi Glas mit dem Unternehmensberater Dieter Hermann verheiratet – das Paar lebt in München.