Er spielt in mehr als hundert großen Theaterinszenierungen mit und steht seit knapp fünf Jahrzehnten in zahlreichen Krimis und TV-Mehrteilern vor der Kamera. Uwe Friedrichsen – der neben seiner Film- und Theaterarbeit auch als Hörbuch- und Synchronsprecher sehr gefragt ist – zählt zu den populärsten Schauspielern Deutschlands
Uwe Friedrichsen kommt am 27. Mai 1934 als Sohn eines Ingenieurs in Hamburg-Altona zur Welt und wächst bei seinen Großeltern im schleswig-holsteinischen Kaltenkirchen auf, wo er auch zur Schule geht. Schon früh interessiert er sich für die Schauspielerei, wirkt bei Schülerauführungen mit, macht aber zunächst eine kaufmännische Lehre in einer Hamburger Porzellanfirma. Gegen den Willen der Eltern beginnt er nebenher mit einer privaten Schauspielausbildung, die er sich als Hafenarbeiter und Zeitungsjunge finanziert.
1953 gründet Uwe Friedrichsen das „Theater 53“, wo er drei Jahre lang in adaptierten Kurzgeschichten von Wolfgang Borchert oder Ernest Hemingway spielt. Die Prinzipalin der Hamburger Kammerspiele Ida Ehre wird auf ihn aufmerksam und 1956 geht er ans Hamburger Deutsche Schauspielhaus, wo er während der Intendanz von Gustaf Gründgens zum festen Ensemble der damals größten deutschen Sprechbühne gehört und sich im Laufe der Zeit zu den profiliertesten deutschen Bühnenschauspielern entwickelt.
Bis 1968 gehört Uwe Friedrichsen zum festen Ensemble des Hamburger Deutschen Schauspielhauses – nebenher gastiert er bei diversen anderen Theatern, danach wirkt er als freier Schauspieler. Herbert von Karajan entdeckt ihn als Rezitator und verschafft ihm Engagements, die ihn bis auf die Bühnen der Londoner Royal Albert Hall und der Mailänder Scala führen. Auch in Musicals wie „My Fair Lady“ oder „Chicago“ ist Uwe Friedrichsen auf der Bühne zu bewundern.
1957 gibt Uwe Friedrichsen in „Lemkes sel. Witwe“ sein Filmdebüt – danach folgen Auftritte in Filmen wie „Unser Haus in Kamerun“ (1961) an der Seite von Johanna von Koczian, Götz George und Horst Frank, im Edgar Wallace-Film „Der Gorilla von Soho“ (1968), in „Einer spinnt immer“ (1971) neben Georg Thomalla sowie in zahlreichen TV-Serien- und Mehrteilern wie „Oppen und Ehrlich“, „Familie Schöllermann“, „John Klings Abenteuer“, „Elefantenjunge“, „Der König von St. Pauli“ und „Schloßhotel Orth“.
Zwischen 1979 und 1981 sieht man Uwe Friedrichsen in der Kinderserie „Sesamstraße“ an der Seite von Lilo Pulver. Größere Bekanntheit erfährt der Schauspieler zu Beginn der achtziger Jahre mit der Fernsehrolle des Zollfahnders „Zalu“ Zaluskowski in der Krimiserie „Schwarz Rot Gold“. Auch in anderen Krimireihen wie „Der Alte“, „Derrick“, „Ein Fall für Zwei“, „Großstadtrevier“, „Polizeiruf“, „Dem Täter auf der Spur“, „Die Männer vom K3“ oder „Tatort“ ist Uwe Friedrichsen ein gerngesehener Gast.
Neben Film und Theater wirkt Uwe Friedrichsen bei zahlreichen Hörspielen, Lesungen, literarischen Plattenaufnahmen sowie als Synchronsprecher von Schauspielern wie Peter Falk, Jon Voight, Sidney Portier, Danny Glover, Jerry Lewis, Richard Attenborough und Donald Sutherland mit.
Uwe Friedrichsen wird im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt – 1984 erhält er das „Bundesverdienstkreuz“, 2003 die „Biermann-Ratjen-Medaille“ und 2010 den renommierten „Rolf-Mares-Preis“. Der Schauspieler ist seit 1991 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.
Sein fünfzigjähriges Bühnenjubiläum feiert Uwe Friedrichsen 2003 im Hamburger Ohnsorg-Theater im Stück „La Paloma ade!“ – er spielt darin die Hauptrolle des alternden Hans Albers
Zuletzt sieht man Uwe Friedrichsen 2006 in der Vorabendserie „Verbotene Liebe“, 2007 in der TV-Produktion „Hilfe! Hochzeit! – Die schlimmste Woche meines Lebens“, im Film „Das Haus der Krokodile“ (2012) und am Hamburger Ernst Deutsch Theater im Bühnenstück „Halpern & Johnson“ (2012).
1988 heiratet Uwe Friedrichsen – der bis dahin schon drei uneheliche Kinder hatte – die Schweizer Schauspielerin Nathalie Emery. Die Ehe, aus der Tochter Fenna stammt, wird geschieden. 2002 heiratet der Schauspieler Ute Papst – gemeinsam leben sie im niedersächsischen Schneverdingen.