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Buster Keaton

Er wird auch als „Mann, der niemals lacht“ bezeichnet und gilt mit seinem unbeweglichen und stoischen Gesichtsausdruck und dem charakteristischen Filzhut zu den erfolgreichsten und beliebtesten Komikern der Stummfilmzeit – Buster Keaton tritt in mehr als hundertundfünfzig Filmen auf, viele davon zählen heute zu den bedeutendsten Werken der Kinogeschichte

Buster Keaton kommt am 4. Oktober 1895 als Joseph Francis Keaton in Piqua im US-Bundesstaat Kansas als Sohn der Schauspieler Joe und Myra Keaton zur Welt. Den Namen Buster geben ihm seine Eltern angeblich, nachdem er unverletzt einen Treppensturz übersteht und der Entfesselungs-Künstler Harry Houdini sagt: „That’s sure some buster your baby took!“ („Das war ein ganz schöner Sturz, den euer Baby da hingelegt hat“).

Wegen seines akrobatisches Talents macht Buster Keaton bereits als Kind Karriere in Vaudeville-Theatern, eine geregelte schulische Ausbildung erfährt er nie. Gemeinsam mit seinen Eltern zeigt er bis 1917 als Teil der „Three Keatons“ Sketche und Artistiknummern auf diversen US-amerikanischen Varieté-Bühnen. Danach tritt er zusammen mit dem Komiker Roscoe „Fatty“ Arbuckle und Al St. John auf – das Trio gilt als eines der erfolgreichsten Slapstick-Gruppen jener Zeit.

Im Ersten Weltkrieg wird Buster Keaton zum Militär eingezogen – sieben Monate lang dient er an der Front in Frankreich. Zurück in den USA dreht er 1920 seinen ersten Film „The High Sign“, im selben Jahr stellt er seinen ersten Langfilm „The Saphead“ („Der Dummkopf“) fertig. Danach folgen „Three Ages“ („Drei Zeitalter“, 1923), „Our Hospitality“ („Verflixte Gastfreundschaft“, 1923) und „Sherlock Jr.“ („Sherlock Holmes Junior“, 1924). Seinen großen Durchbruch hat er 1924 mit dem Film „The Navigator“.

Buster Keaton ist in den zwanziger Jahren äußerst produktiv – von 1920 bis 1923 inszeniert er neunzehn Kurzfilme und bis zum Ende der zwanziger Jahre weitere zehn Spielfilme. Als sich zu Beginn der dreißiger Jahre der Tonfilm durchsetzt, kann er nicht an seine alten Erfolge anknüpfen – er lehnt es ab zugunsten alberner Dialoge auf visuelle Komik zu verzichten. Er wird Alkoholiker und bekommt finanzielle Probleme. 1940 feiert er in Billy Wilders Klassiker „Sunset Boulevard“ („Boulevard der Dämmerung“) an der Seite von William Holden, Erich von Stroheim und Gloria Swanson ein Comeback.

In den fünfziger Jahren setzt die Wiederentdeckung und Würdigung des weitgehend in Vergessenheit geratenen Stummfilmstars ein – Buster Keatons technisch innovativen Stummfilmkomödien zählen heute zu den bedeutendsten Werken der Filmgeschichte. Das damals junge Medium Fernsehen beginnt sich für ihn zu interessieren, er erhält eigene TV-Shows und tritt in zahlreichen Werbeclips auf.

1952 steht Buster Keaton ein einziges Mal im Melodram „Limelight“ („Rampenlicht“) gemeinsam mit Charlie Chaplin vor der Kamera. Danach sieht man ihn in Filmen wie „Around The World In Eighty Days“ („In 80 Tagen um die Welt“, 1956) an der Seite von David Niven, Shirley MacLaine und Charles Boyer und in „It’s A Mad, Mad, Mad, Mad World“ („Eine total, total verrückte Welt“, 1963) neben Spencer Tracy. Seinen letzten Auftritt hat Buster Keaton in der Musicalverfilmung „A Funny Thing Happened On The Way To The Forum“ („Toll trieben es die alten Römer“, 1966) – die Premiere erlebt er nicht mehr.

Charakteristisch für Buster Keaton ist sein ausdrucksloses „Poker Face“, das er sich bereits in der Kindheit für seine Bühnenauftritte angewöhnt – in seinen frühen Filmen ist er jedoch auch lachend zu sehen. Die teilweise waghalsigen Stunts in seinen Filmen führt der akrobatische und durchtrainierte Schauspieler allesamt selbst durch – 1924 bricht er sich dabei einen Nackenwirbel. Buster Keaton nutzt die technischen Möglichkeiten des Films wie kein anderer der großen Stummfilmkomiker, in seinen Filmen kommt eine ausgefeilte Tricktechnik zum Einsatz, deren Ergebnisse wegen der damals vergleichsweise primitiven Technik auch heute noch überrascht.

1960 wird Buster Keaton ein „Ehrenoscar“ für seine Verdienste um die Filmkomödie verliehen.

Buster Keaton heiratet 1921 die Schauspielerin Natalie Talmadge – aus der Ehe, die bis 1932 hält, geht ein Sohn hervor. 1933 ehelicht er die Krankenschwester Mae Scibbens, die er während einer Entziehungskur kennenlernt – die Ehe hält drei Jahre. 1940 heiratet er die dreiundzwanzig Jahre jüngere Eleanor Norris – die glückliche Ehe hält bis zum Ende seines Lebens.

Buster Keaton stirbt am 1. Februar 1966 mit siebzig Jahren im kalifornischen Woodland Hills.