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Klaus Maria Brandauer

Der österreichische Schauspieler und Regisseur gehört zu den Wenigen, denen es gelingt in Hollywood Fuß zu fassen – Klaus Maria Brandauer avanciert in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einem der bekanntesten deutschsprachigen Leinwandstars, er gilt als hervorragender Bühnendarsteller und feiert Erfolge in Kinoproduktionen wie „Mephisto“, „Jenseits von Afrika“ und „Oberst Redl“

Klaus Maria Brandauer wird als Klaus Georg Steng am 2. Juni 1944 in Bad Aussee – damals im Reichsgau Steiermark – geboren. Er hat einen deutschen Vater und eine österreichische Mutter – die ersten Jahre seiner Kindheit verbringt er bei den Großeltern in Altaussee. Nach seinem Abitur 1962 beginnt er ein Studium an der Stuttgarter Hochschule für Musik und darstellende Kunst, bricht dieses jedoch nach zwei Semestern ab.

1963 hat Klaus Maria Brandauer sein erstes Hauptrollendebüt am Landestheater Tübingen als Claudio in Shakespeares „Maß für Maß“, danach ist er am Theater in der Josefstadt in Wien engagiert, wo er durch seine Mitwirkung in der letzten Inszenierung von Fritz Kortner („Emilia Galotti“, 1970) einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wird. Nach diversen Engagements in Salzburg, Düsseldorf und München kommt er 1972 ans Wiener Burgtheater, wo man ihn vornehmlich in Rollen von Shakespeare und Schiller sehen kann – heute ist Klaus Maria Brandauer dort Ensemble-Mitglied auf Lebenszeit. Von 1983 bis 1989 ist er als „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen zu bewundern.

Als Filmschauspieler wird Klaus Maria Brandauer in der Rolle des Hendrik Höfgen in der Verfilmung des Klaus Mann-Buches „Mephisto“ (1981) bekannt. Für die Rolle des Baron Bror Blixen-Finecke in „Out Of Africa“ („Jenseits von Afrika“, 1986) neben Robert Redford und Meryl Streep erhält er eine „Oscar“-Nominierung. Nach einer Rolle als Schurke neben Sean Connery und Kim Basinger im James-Bond-Film „Never Say Never Again“ („Sag niemals nie“, 1983) wird Klaus Maria Brandauer für die Darstellung des Oberst Redl im gleichnamigen Film 1985 mit dem „Filmband in Gold“ ausgezeichnet. Danach spielt er in „Profeta“ („Hanussen“, 1988), in „Das Spinnennetz“ (1989) an der Seite von Ulrich Mühe und Armin Mueller-Stahl, in „Georg Elser – Einer aus Deutschland“ (1989), in „The Russia House“ („Das Russland-Haus“, 1990) neben Sean Connery und Michelle Pfeiffer, in „White Fang“ („Wolfsblut“, 1991) mit Ethan Hawke und in „Mario und der Zauberer“ (1994) neben Julian Sands

Gegen Ende der neunziger Jahre wird es ruhiger um Klaus Maria Brandauer – 2006 führt er im wiedereröffneten Berliner Admiralspalast Regie bei der Inszenierung von Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“. Nebenbei inszeniert er an der Oper Köln Richard Wagners „Lohengrin“ und 2007 ist er in Berlin als „Wallenstein“ in Peter Steins Großprojekt zu sehen. Im Mozart-Jahr 2006 begleitet Klaus Maria Brandauer ein Rundfunkprojekt, in dem er an 365 Tagen Briefe vorliest, die Wolfgang Amadeus Mozart geschrieben hat oder die an ihn gerichtet waren. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Klaus Maria Brandauer als Professor am Max-Reinhardt-Seminar in Wien tätig.

Zuletzt steht Klaus Maria Brandauer 2008 neben Sebastian Koch in der Kinoproduktion „Das Verhör des Harry Wind“, 2009 für Francis Ford Coppolas „Tetro“ und 2013 neben Martina Gedeck in „Die Auslöschung“ vor der Filmkamera.

Für seine herausragenden Leistungen erhält Klaus Maria Brandauer zahlreiche Auszeichnungen – wie die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt und die Ehrendoktorwürde der Universität Tel Aviv. 2003 wird ihm der „Bambi“ in der Kategorie Kultur verliehen, 2005 erhält er den „DIVA-Award“ und 2006 die „Martin-Buber-Plakette“ der deutsch-niederländisch-belgischen Kulturstiftung „Euriade“ für sein Engagement für die Universität Tel Aviv. 2008 wird er mit dem Kulturpreis in der Kategorie „Theater“ geehrt und 2009 ist er Preisträger des „Eysoldt-Ringes“ – dieser Preis wird von der Stadt Bensheim und der „Deutschen Akademie der Darstellenden Künste“ vergeben. 2010 wird Klaus Maria Brandauer mit dem „Großen Diagonale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur“ sowie mit der „Platin-Romy“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Klaus Maria Brandauer ist bis zu deren Tod 1992 mit der Regisseurin und Schauspielerin Karin Brandauer verheiratet – aus der Ehe geht der gemeinsame Sohn Christian hervor. 2007 heiratet er die Theaterwissenschaftlerin Natalie Krenn. Klaus Maria Brandauer lebt in Altaussee, Wien und New York.