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Ulrich Mühe

In der Rolle eines Stasi-Offiziers im vielfach ausgezeichneten Drama „Das Leben der Anderen“ wird er zu Beginn des neuen Jahrhunderts weltberühmt – Ulrich Mühe zählt zu den profiliertesten Schauspielern des Landes, er überzeugt mit einfühlsamer Darstellungskraft und enormer Vielseitigkeit in zahlreichen Film und TV-Produktionen

Friedrich Hans Ulrich Mühe kommt am 20. Juni 1953 in Grimma als Sohn eines Kürschnermeisters zur Welt – zusammen mit einem Bruder wächst er in der sächsischen Kleinstadt auf. Nach der Schule absolviert er eine Ausbildung zum Baufacharbeiter sowie seinen Wehrdienst, den er wegen eines Magengeschwürs vorzeitig beendet.

Von 1975 bis 1979 studiert Ulrich Mühe Schauspiel an der Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig – danach ist er zunächst am Städtischen Theater Karl-Marx-Stadt und an der Ost-Berliner Volksbühne engagiert. 1983 wird er Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Ost-Berlin, wo er in zahlreichen Theaterklassikern zum Star des Ensembles aufsteigt. Es folgen wechselnde Bühnen-Engagements – unter anderem am Wiener Burgtheater, bei den Salzburger Festspielen und an den Hamburger Kammerspielen, auch tritt Ulrich Mühe bei diversen Literaturlesungen auf.

Nebenher ist Ulrich Mühe regelmäßig in verschiedenen Kino- und Fernsehfilmen zu sehen – so in den Filmen „Die Hälfte des Lebens“ (1984), „Die Frau und der Fremde“ (1985) und „Das Buschgespenst“ (1986). Nach der Wende kann Ulrich Mühe nahtlos an seine DDR-Karriere anknüpfen – bundesweite Bekanntheit erlangt er 1989 durch die Mitwirkung in „Das Spinnennetz“ neben Klaus Maria Brandauer und Armin Mueller-Stahl und in „Schtonk“ (1992) an der Seite von Götz George, Christiane Hörbiger und Harald Juhnke. Danach sieht man ihn in „Ende der Unschuld“ (1992) neben Rolf Hoppe, in „Benny’s Video“ (1992), in „Das letzte U-Boot“ (1993) mit Ulrich Tukur, in „Nikolaikirche“ (1995) neben Barbara Auer und Ulrich Matthes, in „Rennschwein Rudi Rüssel“ (1995) neben Iris Berben, in „Das Schloss“ (1996), in „Funny Games“ (1997), in „Straight Shooter“ (1999) an der Seite von Dennis Hopper und Hannelore Hoger, in „Sieben Monde“ (1998) neben Jan Josef Liefers, Christoph Waltz, Horst Krause und Tilly Lauenstein, in „Goebbels und Geduldig“ (2002) mit Eva Mattes, in „Amen“ („Der Stellvertreter“, 2002) an der Seite von Ulrich Tukur und Mathieu Kassovitz, in „Hunger auf Leben“ (2004) mit Martina Gedeck und in „Schneeland“ (2004) neben Joachim Król

Große Popularität erlangt Ulrich Mühe durch die Rolle des Gerichtsmediziners Dr. Robert Kolmaar in der preisgekrönten Fernsehserie „Der letzte Zeuge“.

2006 feiert Ulrich Mühe den größten Erfolg seiner Schauspielkarriere – für die Rolle des Stasihauptmanns Gerd Wiesler im DDR-Drama „Das Leben der Anderen“ wird er mit dem „Deutschen Filmpreis“ als „Bester Hauptdarsteller“ sowie dem „Europäischen Filmpreis“ als „Bester Darsteller“ ausgezeichnet. Der Film erhält außerdem einen „Oscar“ als „Bester fremdsprachiger Film“.

Seine letzten Kinoauftritte hat Ulrich Mühe in der Satire „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ (2007) und in „Nemesis“ (2010).

Aus der Ehe mit der Dramaturgin Annegret Hahn hat Ulrich Mühe die Söhne Andreas und Konrad. Von 1984 bis 1990 ist er mit der Schauspielerin Jenny Gröllmann verheiratet – aus der Ehe geht Tochter Anna Maria Mühe hervor. Danach ist Ulrich Mühe mit der Schauspielerin Susanne Lothar verheiratet – mit ihr und den beiden gemeinsamen Kindern lebt er bis zu seinem Tod in Hamburg und in Berlin.

Ulrich Mühe stirbt am 22. Juli 2007 mit vierundfünfzig Jahren in seinem Sommerhaus im sachsen-anhaltinischen Walbeck an den Folgen eines Krebsleidens – er wird dort im engsten Familienkreis beigesetzt.