Mit vorwiegend burschikos-komischen Rollen gehört Lily Tomlin seit den siebziger Jahren zu den populärsten Schauspielerinnen Hollywoods – als vielseitige Actrice überzeugt sie in anspruchsvollen Leinwanddramen und zahlreichen Komödien und macht sich auch als talentierte Bühnendarstellerin und Entertainerin einen Namen
Lily Tomlin wird am 1. September 1939 in Detroit im US-Bundesstaat Michigan als Mary Jean Tomlin geboren. Sie ist die Tochter eines Fabrikarbeiters und wächst mit einem jüngeren Bruder in einfachen Verhältnissen auf. Trotz ihrer Lacherfolge bei Auftritten im Schultheater – welche ihr komisches Talent vermuten lassen – studiert sie zunächst an der Detroiter Wayne State University Medizin. Schon bald entdeckt sie jedoch ihre Leidenschaft für die Schauspielerei und versucht sich in Nachtclubs als Stand-up-Komikerin.
1965 siedelt Lily Tomlin nach New York über, nimmt Schauspielunterricht und bekommt ihre erste Fernsehrolle – mit der Verkörperung der Telefonistin Ernestine in der Sketch-Comedy-Serie „Rowan and Martin’s Laugh-In“ wird sie dann landesweit bekannt. 1975 engagiert Robert Altman sie für seinen Film „Nashville“ – für die Darstellung der Gospel-Sängerin Linnea – einer Mutter von zwei taubstummen Kindern – erhält Lily Tomlin eine „Oscar“-Nominierung.
1977 gibt Lily Tomlin in „Appearing Nitely“ ihr Broadway-Debüt, wofür sie einen Spezialpreis im Rahmen des „Tony Awards“ erhält. 1985 kehrt sie in der Hauptrolle von „The Search For Signs Of Intelligent Life In The Universe“ an den Broadway zurück – diese One-Woman-Show bringt ihr 1986 einen „Tony“ als „Beste Schauspielerin“ sowie den „Drama Desk Award“ und den „Outer Critics‘ Cricle Award“ ein.
Ab dem Ende der siebziger Jahre kann man Lily Tomlin in weiteren zahlreichen Kinoproduktionen wie „Moment By Moment“ („Von Augenblick zu Augenblick“, 1978) mit John Travolta, „Nine To Five“ („Warum eigentlich … bringen wir den Chef nicht um?“, 1980) an der Seite von Dolly Parton und Jane Fonda, „The Incredible Shrinking Woman“ („Die unglaubliche Geschichte der Mrs. K.“, 1981), „All Of Me“ („Solo für Zwei“, 1984) mit Steve Martin, „Big Business“ („Zwei mal Zwei“, 1988) neben Bette Midler, dem Woody-Allen-Streifen „Shadows And Fog“ („Schatten und Nebel“, 1992) mit Madonna, Kathy Bates und Mia Farrow, Robert Altmans „The Player“ (1992) sowie dem Episodenfilm „Short Cuts“ (1993) an der Seite von Julianne Moore, Jack Lemmon und Frances McDormand sehen.
Danach folgen Kinoproduktionen wie „And The Band Played On“ („…und das Leben geht weiter“, 1993), „Flirting With Disaster“ („Flirting with Disaster – Ein Unheil kommt selten allein“, 1996), „Tea With Mussolini“ („Tee mit Mussolini“, 1999) an der Seite von Cher, Judy Dench, Joan Plowright und Maggie Smith, „I Heart Huckabees“ (2004) neben Dustin Hoffman, Isabelle Huppert und Jude Law und „A Prairie Home Companion“ („Robert Altman’s Last Radio Show“, 2006) mit Meryl Streep
In den vergangenen Jahren spielt Lily Tomlin vermehrt in populären US-Serien wie „Desperate Housewives“, „Damages“ („Damages – Im Netz der Macht“), „Navy CIS“ („NCIS“), „Eastbound & Down“, „Malibu Country“ und „Grace and Frankie“ neben Jane Fonda und Martin Sheen
Lily Tomlin setzt sich seit Jahren für die Rechte von Homosexuellen ein – seit 2014 ist sie mit der Autorin Jane Wagner verheiratet.