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Mireille Mathieu

Sie ist der Prototyp der charmanten Französin und gilt als erfolgreichste Chansonsängerin aller Zeiten – Mireille Mathieu verzaubert jahrzehntelang nicht nur das deutsche Publikum, mit charakteristischem Pagenkopf und unvergleichlicher Stimme verkauft sie in ihrer Karriere mehr als hundertzwanzig Millionen Platten und gilt heute als Teil des französischen Kulturerbes

Mireille Mathieu wird am 22. Juli in 1946 im französischen Avignon als älteste von vierzehn Geschwistern geboren – als Tochter eines Steinmetzes kommt sie aus bescheidenen Verhältnissen und verlässt bereits mit vierzehn Jahren die Schule. In Frankreich – wo man sie liebevoll „Demoiselle d’Avignon“ nennt – hat sie ihren ersten Gesangauftritt mit vier Jahren in einer Mitternachtsmesse.

1965 gewinnt Mireille Mathieu einen Gesangwettbewerb in Avignon und man wird auf sie aufmerksam – sie macht die Bekanntschaft mit Johnny Stark, der schon Yves Montand, Françoise Hardy, Johnny Hollyday und Silvie Vartan fördert, und interpretiert in ihrem ersten Fernsehauftritt Chansons von Édith Piaf. Mit den Hits „C’est ton nom“ und „Mon credo“ feiert sie erste Erfolge, sie geht nach Amerika, wo ihr Manager diverse Verträge für sie abschließt und sie in New York gemeinsam mit dem Chanson-Star Maurice Chevalier auftritt.

1967 kommt Mireille Mathieu erstmals nach Deutschland, wo sie zunächst durch französische Chansons bekannt wird – gegen Ende der sechziger Jahre beginnt dann ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Christian Bruhn, der für sie zahlreiche Schlager schreibt. Ab den siebziger Jahren verkörpert Mireille Mathieu mit Charme, Stimme, viel Talent und Erfolgshits wie „An einem Sonntag in Avignon“, „Hinter den Kulissen von Paris“, „Es geht mir gut, Chéri“ und „Akropolis adieu“ die vielbeschworene deutsch-französische Freundschaft. Die auch liebevoll „Spatz von Avignon“ genannte Sängerin ist jahrelang unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Schlagerunterhaltung und regelmäßiger Gast im Deutschen Fernsehen, wo sie bis in die achtziger Jahre hinein eigene Shows wie „Rendezvous mit Mireille“, „Es ist Zeit für Musik“, „Bonsoir Mireille“ und „Meine Welt ist die Musik“ moderiert.

1966 gastiert Mireille Mathieu erstmals im Ost-Berliner „Friedrichstadt-Palast“ und in den siebziger Jahren tritt sie als erste westliche Künstlerin in China auf.

Ab den neunziger Jahren zieht Mireille Mathieu sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. 2005 feiert sie im Pariser „Olympia“ ihr vierzigjähriges Bühnenjubiläum. 2008 geht sie nach mehr als zwanzig Jahren wieder auf eine Deutschland-Tournee und 2009 erscheint ihr Album „Nah bei Dir“.

Mireille Mathieu vereint in Deutschland eine riesige Fangemeinde quer durch die Generationen – sie singt Duette mit Plácido Domingo, Dalida, Tom Jones, Dean Martin, Petula Clark, Barry Manilow, Charles Aznavour und Julio Iglesias, verkauft über hundertzwanzig Millionen Platten und singt über tausend Lieder in elf Sprachen.

1984 erhält Mireille Mathieu das „Bundesverdienstkreuz“ für ihre Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft und 1999 wird sie zum „Ritter der französischen Ehrenlegion“ ernannt.

Mireille Mathieu ist nicht verheiratet – sie lebt mit ihrer Schwester Monique in Paris-Neuilly und hält ihr Privatleben weitgehend unter Verschluss.