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Monica Vitti

In ihren Filmen strahlt die Römerin mit der unnahbaren Aura und der rauen Stimme kühle Distanz und Leidenschaft aus, sie überzeugt in großen Filmdramen ebenso wie in diversen Komödien und steht in zahlreichen Theaterstücken auf der Bühne – Monica Vitti gilt heute als eine der großen Ikonen des italienischen Films

Monica Vitti wird am 3. November 1931 als Maria Luisa Ceciarelli in Rom geboren – ihre Familie stammt aus Sizilien. Schon als Jugendliche sammelt sie auf kleineren Theaterbühnen erste Erfahrungen als Schauspielerin, nach ihrem Abschluss 1953 an der römischen Accademia Nazionale d’Arte Drammatica ist sie vor allem im Theater in Stücken von Shakespeare und Molière zu sehen.

Ihr Filmdebüt gibt Monica Vitti 1954 in der Komödie „Ridere! Ridere! Ridere!“ („Lachen, lachen, lachen“) neben Ugo Tognazzi. Gegen Ende der Ende fünfziger Jahre lernt sie Michelangelo Antonioni kennen, mit dem sie mehrere Jahre zusammen lebt. Unter seiner Regie spielt sie unter anderem in den Filmen L’Avventura“ („Die mit der Liebe spielen“), „La Notte“ (Die Nacht“, 1961) an der Seite von Marcello Mastroianni, Jeanne Moreau und Bernhard Wicki, „L’eclisse“ („Liebe 1962“) mit Alain Delon und „Deserto rosso“ („Die Rote Wüste“, 1964).

Monica Vitti spielt unter anderem in „Le quattro verità“ („Die vier Wahrheiten“, 1962) mit Charles Aznavour, in „Château en Suède“ (1963) mit Curd Jürgens und Jean-Louis Trintignant, in „Dragées au poivre“ (1963) neben Jean-Paul Belmondo, in „Il disco volante“ (1964) neben Silvana Mangano, in „Le bambole“ (1965) an der Seite von Elke Sommer und Gina Lollobrigida, in „La ragazza con la pistola“ („Das Mäd­chen mit der Pistole“, 1968), in „La femme écarlate“ („Kalte Augen“, 1969), in „La Tosca“ („Tosca“, 1972) neben Vittorio Gassman, in „A mezzanotte va la ronda del piacere“ („Eine Laus im Pelz“, 1975) mit Claudia Cardinale, in „L’altra metà del cielo“ („Hilfe, sie liebt mich“, 1977) neben Adriano Celentano, in „Letti selvaggi“ („Wilde Betten – Lippenstift-Tigerinnen“, 1979) neben Ursula Andress und Sylvia Kristel und in „Il mistero di Oberwald“ („Das Geheimnis von Oberwald“, 1981).

In ihrem Heimatland Italien gehört Monica Vitti jahrzehntelang zu den bekanntesten und beliebtesten Filmstars, der Versuch eine erfolgreiche internationale Karriere einzuschlagen – wie mit einer Rolle in der britischen Agentenkomödie „Modesty Blaise“ („Modesty Blaise – Die tödliche Lady“, 1966) neben Terence Stamp and Dirk Bogarde – gelingt ihr jedoch nicht.

Monica Vitti wird fünfmal mit dem italienischen Filmpreis „David di Donatello“ ausgezeichnet, 1974 gehört sie zur Jury beim Filmfestival von Cannes und 1995 wird sie bei der Biennale in Venedig mit dem „Goldenen Löwen“ für ihr Lebenswerk geehrt.

Ihre letzten Filmauftritte hat Monica Vitti in „Io so che tu sai che io so“ („Ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß“, 1982), in „Flirt“ (1983) und in „Secret Scandal“ (1989). Danach zieht sie sich von der Leinwand zurück, tritt aber gelegentlich noch in Fernseh- und Theaterrollen auf. 1993 veröffentlicht sie mit „Sette sottane“ („Sieben Röcke“) ihre Autobiografie.

Seit 1995 ist Monica Vitti mit dem Regisseur Roberto Russo verheiratet. Die Schauspielerin lebt heute zurückgezogen in Rom.