Sie ist die große alte Dame des englischen Theaters – ihr Repertoire reicht von Shakespeare bis Brecht, von Ibsen bis Tschechow. Peggy Ashcroft zeigt in ihrer über fünfzig Jahre andauernden Karriere ihr Können an der Seite von Bühnengrößen wie Peter O’Toole, Alec Guinness und Lawrence Olivier und ist nebenher in zahlreichen Fernseh- und Filmproduktionen zu sehen
Edith Margaret Emily „Peggy“ Ashcroft wird am 22. Dezember 1907 im Londoner Vorort Croydon geboren. Nach der Woodford School in ihrem Geburtsort besucht sie die Central School Of Speech And Drama und hat 1929 ihr Bühnendebüt als Naemi im Stück „Jew Suss“ („Jud Süß“). Danach sieht man sie als „Desdemona“ in Paul Robeson’s Othello“. Größere Bekanntheit erlangt Peggy Ashcroft neben Laurence Olivier in „Romeo & Julia“ am Londoner New Theatre. In den folgenden Jahren avanciert die Schauspielerin zu einer der angesehensten Theater-Actricen des Vereinigten Königreiches.
Ihr Filmdebüt gibt Peggy Ashcroft 1933 „The Wandering Jew“ (1933) – danach folgen Auftritte in „The 39 Steps“ („39 Stufen“, 1935), „Quiet Wedding“ (1941), in „The Nun’s Story“ („Geschichte einer Nonne“, 1959) neben Audrey Hepburn, in „Secret Ceremony“ („Die Frau aus dem Nichts“, 1968) an der Seite von Elizabeth Taylor, Mia Farrow und Robert Mitchum, in „Three Into Two Won’t Go“ (1969), „Sunday Bloody Sunday“ (1971), in „The Pedestrian“ („Der Fußgänger“, 1973) mit Maximilian Schell, Käthe Haack und Lil Dagover und in „A Passage To India“ („Reise nach Indien“, 1984) neben Judy Davis – wofür Peggy Ashcroft als bis dahin älteste Schauspielerin einen „Oscar“ für die „Beste Nebenrolle“ erhält. Zuletzt sieht man Peggy Ashcroft in „Madame Sousatzka“ (1988) an der Seite von Shirley MacLaine und Twiggy
Für die Rolle der „Barbie Batchelor“ in der hoch gelobten britischen TV-Serie „The Jewel In The Crown“ wird Peggy Ashcroft mit dem britischen Filmpreis „BAFTA Award“ als „Beste Fernsehschauspielerin“ geehrt.
Peggy Ashcroft engagiert sich Zeit ihres Lebens für die südafrikanische Anti-Apartheid-Bewegung sowie bei „Amnesty International“. 1951 wird Peggy Ashcroft in den „Order Of The British Empire“ aufgenommen und 1956 erhält sie den Rang „Dame Commander“.
Peggy Ashcroft ist dreimal verheiratet – von 1929 bis 19333 mit Rupert Hart-Davis, danach mit Theodore Komisarjevsky und von 1940 bis 1965 mit Jeremy Hutchinson – aus der Ehe gehen Sohn Nicholas und Tochter Eliza hervor.
Peggy Ashcroft stirbt am 14. Juni 1991 in London im Alter von dreiundachtzig Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.