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Ingrid Bergman

Sie legt eine der ungewöhnlichsten Filmkarrieren des vergangenen Jahrhunderts hin und bildet zusammen mit Humphrey Bogart in „Casablanca“ das wohl bekannteste Liebespaar der Kinogeschichte – Ingrid Bergman feiert mit Filmen wie „Berüchtigt“, „Das Haus der Lady Alquist“ und „Herbstsonate“ enorme Erfolge und gehört heute zu den großen Legenden der amerikanischen Traumfabrik

Ingrid Bergman kommt am 29. August 1915 in Stockholm als Tochter von Friedel Adler Bergman und Justus Samuel Bergman zur Welt. Mit drei Jahren verliert sie ihre deutsche Mutter, ihr Vater – der Maler und Fotograf unterstützt schon früh ihr schauspielerisches Talent – stirbt, als sie zwölf Jahre alt ist. Als Vollwaise wächst Ingrid Bergman bei ihrem Onkel auf und besucht dann die Schauspielschule des Königlichen Dramatischen Theaters. 1935 hat sie ihre erste Sprechrolle in einem schwedischen Film, 1937 heiratet sie den Zahnarzt Petter Lindström und im selben Jahr wird die gemeinsame Tochter Pia geboren.

Nach einer erfolgreichen Karriere am Theater und beim Film in Schweden und Deutschland – unter anderem dreht Ingrid Bergman in Berlin für die UFA 1938 „Die vier Gesellen“ – holt der Regisseur David O. Selznick die Schauspielerin 1939 für den Film „Remake“ („Intermezzo“) nach Hollywood, womit sie weltberühmt wird. Die junge Schwedin begeistert das amerikanische Publikum vor allem durch ihre Natürlichkeit, mit der sie sich wohltuend von den amerikanischen Filmstars der damaligen Zeit abhebt.

Sie dreht Filme wie „Dr. Jekyll And Mr. Hyde“ („Arzt und Dämon“, 1939) mit Spencer Tracy, in ihrer bekanntesten Rolle kann man Ingrid Bergman 1942 als Ilsa Lund an der Seite von Humphrey Bogart in der US-Produktion „Casablanca“ von Regisseur Michael Curtiz sehen. In „For Whom The Bell Tolls“ („Wem die Stunde schlägt“, 1943) agiert sie neben Gary Cooper und in „Gaslight“ („Das Haus der Lady Alquist“, 1944) mit Charles Boyer. Für diesen Film erhält sie ihren ersten „Oscar“ als „Beste Schauspielerin“. In Alfred Hitchcocks Thriller „Notorious“ („Berüchtigt“, 1946) behauptet Ingrid Bergmann sich dann an der Seite von Cary Grant als vollendete Charakterdarstellerin.

Währen der Dreharbeiten für den Film „Stromboli“ verliebt sich Ingrid Bergmann 1949 in den italienischen Regisseur Roberto Rosselini und nach Bekanntwerden einer Schwangerschaft verlässt sie ihren schwedischen Ehemann. In Amerika löst derartiges unsittliches Verhalten einen Skandal aus, und die Schauspielerin wir zur Unperson erklärt. Selbst die Politik beschäftigt sich mit dem Fall: „Mr. President, selbst in unserem modernen Zeitalter der Überraschungen ist es empörend, dass unsere populärste Hollywood-Königin – die allerdings schwanger ist in Folge einer sittenwidrigen Affäre – die Rolle einer billigen Schmarotzerin spielt, um einem albernen Film Würze zu geben – aus ihrer Asche möge ein besseres Hollywood erwachsen“ sagt Senator Edwin C. Johnson vor dem amerikanischen Kongress.

Während ihres Europa-Aufenthaltes dreht Ingrid Bergman fünf Filme mit Roberto Rosselini – wie „Viaggio in Italia“ („Reise in Italien“, 1953) mit George Sanders – und bringt die Kinder Roberto sowie die Zwillinge Isabella und Isotta zur Welt. Die Ehe mit dem Regisseur scheitert nach den letzten nur mäßig erfolgreichen Filmen 1957 und wird geschieden. Daraufhin erhebt man Ingrid Bergman nach ihrer Rückkehr in die USA wieder zum Star – als sie in New York zum ersten Mal wieder amerikanischen Boden betritt, wird sie begeistert empfangen. Für ihre Darstellung der letzten Zarentochter in „Anastasia“ erhält sie 1956 einen weiteren „Oscar“. 1958 heiratet Ingrid Bergman den schwedischen Produzenten Lars Schmidt – die Ehe hält bis 1970.

1974 steht Ingrid Bergman für die Produktion „Murder On The Orient Express“ („Mord im Orientexpress“) an der Seite von Lauren Bacall und Sean Connery vor der Kamera. Ihre überzeugenden Leistungen darin werden mit ihrem dritten „Oscar“ – diesmal als „Beste Nebenrolle“ – geehrt. In ihrem letzten Film „Höstsonaten“ („Herbstsonate“, 1978) des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman spielt Ingrid Bergman neben Liv Ullmann die Rolle einer emotionslosen Mutter.

Ein letztes Mal steht Ingrid Bergman für die Verfilmung des Lebens der israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir vor der Kamera. Während der Dreharbeiten der Fernsehproduktion „A Woman Called Golda“ („Eine Frau namens Golda“, 1982) ist sie bereits schwer erkrankt.

Ingrid Bergman stirbt an ihrem siebenundsechzigsten Geburtstag am 29. August 1982 in London an den Folgen einer Krebserkrankung. Symbolisch wird sie auf dem „Norra begravningsplatsen“ in Stockholm beigesetzt – am 5. Juni 1983 wird ihre Asche vor dem Ort Fjällbacka an der schwedischen Westküste in der Nähe ihrer Lieblingsinsel Dannholmen im Meer verstreut.