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Jacqueline Boyer

Schon als junges Mädchen steht sie mit Marlene Dietrich auf der Bühne, später tritt sie mit den großen Chansonstars Frankreichs auf – Jacqueline Boyer gewinnt in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts für ihr Heimatland den Eurovision Song Contest und feiert auch hierzulande mit zahlreichen Schlagern große Erfolge

Jacqueline Boyer kommt als Eliane Ducos am 3. April 1941 in Paris zur Welt. Ihre Mutter ist die legendäre Chansonette Lucienne Boyer, die mit ihrer Interpretation von „Parlez-moi d’Amour“ Weltruhm erlangt und ihr Vater ist der Sänger Jacques Pills – er heiratet später Edith Piaf, die damit die Stiefmutter von Jacqueline Boyer ist. Jacqueline Boyer bringt sich das Singen selber bei, tritt mit ihrer Mutter am Montmatre in Paris auf und steht mit fünfzehn Jahren mit Marlene Dietrich auf der Bühne.

Im Alter von achtzehn Jahren gewinnt Jacqueline Boyer mit dem Lied „Tom Pillibi“ in London für Frankreich den Eurovision Song Contest. Der Song platziert sich in allen europäischen Hitparaden und verhilft der Sängerin zur internationalen Karriere. Im selben Jahr gewinnt sie mit dem Chanson „Comme au premier jour“ den französischen Filmpreis „Le coq d’or“ („Der goldene Hahn“). 1960 heiratet Jacqueline Boyer ihren Kollegen Francois Lubiana. Sie tritt in den USA in diversen Fernsehshows auf und geht danach in Europa mit Jacques Brel und Georges Brassens auf Tournee. Jacqueline Boyer übernimmt neben Gert Fröbe eine Rolle im Film „Soldatensender Calais“ (1960), im selben Jahr kann man sie an der Seite von Heidi Brühl, Trude Herr, Vico Torriani, Cornelia Froboess und Vivi Bach im Musikfilm „Schlager-Raketen“ sowie neben Fred Bertelmann und Rocco Granata in „Gauner-Serenade“ sehen. 1963 profiliert sich Jacqueline Boyer als Musical-Darstellerin in „Le mystere de Paris“.

1963 hat Jacqueline Boyer mit dem Titel „Mitsou“ ihren größten Erfolg in Deutschland – weitere Schlager der Sängerin sind „Wenn du sie liebst, dann sag es ihr“, „Hongkong Mädchen“, „Suleika“, „Ganz in der Näh‘ von den Champs-Elysees“, „Butterfly“, „Jacques mit dem Frack“, „Hör das Signal, Korporal“, „Mucho Amore“, „Little Little China-Girl“, „Mademoiselle“, „Was in Cannes begann“, „Der Mond vom Fudschijama“, „Mein Herz sagt oui“ und „Very Good c’est si bon“. Jacqueline Boyer singt auch in Stuttgart vor fünfhunderttausend Menschen anlässlich der Wahlfestlichkeiten von Bundeskanzler Willy Brandt.

1966 wird Jacqueline Boyer bei einem schweren Autounfall schwer verletzt und zieht sich für einige Zeit aus dem Showgeschäft zurück. 1971 tritt sie mit Charles Trenet im berühmten Pariser „Olympia“ auf, danach folgen weitere Konzerttourneen durch Deutschland, Japan und den USA – auch bestreitet die Sängerin zusammen mit ihrer Mutter im „Olympia“-Theater eine Musikshow. In den USA nimmt sie unter dem Namen Barbara Benton mehrere Alben auf, wobei „Believing“ und „Time And Time Again“ zu großen Erfolgen werden. Nach der Rückkehr in ihre Heimat stellt sie eine Show mit dem Titel „Parlez-moi d’amour“ auf die Beine, mit der sie besonders in Kanada Erfolge feiert.

Heute lebt Jacqueline Boyer zurückgezogen im südfranzösischen Saint-Gaudens.