Er steht mit den großen Stars seiner Zeit vor der Filmkamera und avanciert mit nur wenigen Spielfilmrollen zum Leinwandidol der dreißiger und vierziger Jahre. Der gut aussehende Schauspieler ist prädestiniert für Rollen von sympathischen und aufrechten Helden – erst kurz vor seinem frühen Tod beweist er sich auch im Charakterfach und auf der Theaterbühne
Tyrone Edmund Power III. wird am 5. Mai 1914 in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio geboren – er stammt aus einer Schauspielerfamilie. Schon sein Urgroßvater ist ein bekannter Schauspieler, sein Großvater ein bekannter Konzertpianist und sein Vater ist ein Theaterschauspieler, der auch gelegentlich im Film auftritt. Bereits mit sieben Jahren steht Tyrone Power an der Seite seiner Mutter zum ersten Mal auf der Bühne – nach der Scheidung seiner Eltern wird er von seiner Mutter und seiner Großtante erzogen. Beide Elternteile bestärkten den Sohn, nach der Schule die Schauspielerlaufbahn einzuschlagen – Tyrone Power wird rasch am Theater zu einem erfolgreichen Darsteller und übernimmt erste kleine Filmrollen. Seinen Filmdurchbruch hat er 1936 in „Lloyd’s Of London“ („Signale nach London“).
Durch sein gutes Aussehen bleibt Tyrone Power lange Jahre in zahlreichen Western und Abenteuerfilmen auf die Rolle des Liebhabers und Helden festgelegt – was ihm nicht immer gefällt, da er nicht die Möglichkeit hat, sein schauspielerisches Können zu beweisen. Er spielt in „Thin Ice“ (1937), in „In Old Chicago“ (1937), in „Marie Antoinette“ (1938) neben Norma Shearer, in „Suez“ (1938) mit Loretta Young, in „Jesse James“ („Jesse James, Mann ohne Gesetz“, 1939) neben Henry Fonda, in „The Rains Came“ („Nacht über Indien“, 1939) mit Myrna Loy, in „Blood And Sand“ („König der Toreros“, 1941) an der Seite von Anthony Quinn und Rita Hayworth, in „Son Of Fury: The Story Of Benjamin Blake“ („Abenteuer in der Südsee“, 1942) neben George Sanders, in „The Black Swan“ („Der Seeräuber“, 1942) mit Maureen O’Hara und in „Prince Of Foxes“ („In den Klauen des Borgia“, 1948) neben Orson Welles
Nach dem Ende des Krieges und der Entlassung aus der Armee fällt es Tyrone Power zunächst schwer im Zivilleben Fuß zu fassen. In den fünfziger Jahren kehrt er zum Theater zurück, er spielt in London den „Mister Roberts“ und den „Teufelsschüler“ von George Bernhard Shaw und unternimmt 1953 gemeinsam mit Charles Laughton eine Tournee durch England. Mit zwei Filmen wendet er sich dann erfolgreich dem Charakterfach zu – in „The Eddy Duchin Story“ („Geliebt in alle Ewigkeit“, 1956) mit Kim Novak und „The Sun Also Rises“ („Zwischen Madrid und Paris“, 1957) nach Ernest Hemingway an der Seite von Errol Flynn und Ava Gardner
Der letzte Film mit Tyrone Power ist Billy Wilders „Witness For The Prosecution“ („Zeugin der Anklage“, 1957) an der Seite von Charles Laughton und Marlene Dietrich.
Tyrone Power hat einen Stern auf dem „Hollywood Walk Of Fame“. Der Schauspieler ist dreimal verheiratet – in erster Ehe mit der französischen Schauspielerin Annabella, deren Tochter Anne er adoptiert. 1948 wird die Ehe geschieden. Von 1949 bis 1956 ist er mit Linda Christian verheiratet, aus der Verbindung gehen die Töchter Taryn und Romina – in Italien eine populäre Sängerin – hervor. Aus der dritten Ehe mit Deborah Ann Montgomery Minardos stammt Sohn Tyrone Power Jr.
Bei den Dreharbeiten zum Kostümfilm „Solomon And Sheba“ („Salomon und die Königin von Saba“) wird Tyrone Power bei einem Degenduell mit seinem Schauspielkollegen George Sanders so unglücklich verletzt, dass er am 15. November 1958 mit nur vierundvierzig Jahren in Madrid an den Folgen eines Herzinfarkts stirbt – sein Grabstein trägt die Inschrift „Good night, sweet prince…“.