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Veronica Ferres

An ihr scheiden sich die deutschen Geister – während sie von den einen als talentfreie Allzweckwaffe der abendlichen Fernsehunterhaltung geschmäht wird, verehren sie die anderen für ihre unzähligen TV-Rollen, in denen sie fast ausnahmslos couragierte Mütter und engagierte Kämpferinnen darstellt. Veronica Ferres spielt in erfolgreichen Kinokomödien wie „Schtonk“ und in historischen Mehrteilern wie „Die Manns“ und gehört zweifelsohne zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Darstellerinnen der vergangenen zwanzig Jahre

Veronica Maria Cäcilia Ferres kommt am 10. Juni 1965 im rheinländischen Solingen zur Welt, wo sie als jüngstes von drei Kindern und einzige Tochter eines Kohlen- und Kartoffelhändlers aufwächst. In der Schule ist sie nach eigenen Angaben Außenseiterin und leidet zeitweise unter Anorexie. Nach dem Abitur, dass sie 1983 in Solingen ablegt, studiert sie in München Germanistik, Theaterwissenschaft und Psychologie – weil sie von mehreren Schauspielschulen wegen angeblicher Talentlosigkeit abgelehnt wird nimmt sie privaten Schauspielunterricht.

Einen ihrer ersten Kameraauftritte hat Veronica Ferres 1981 in der Comedyserie „Büro, Büro“ sowie in Walter Bockmayers Heimatgroteske „Die Geierwally“ (1988) an der Seite von Ralph Morgenstern, Ortrud Beginnen und Elisabeth Volkmann. Größere Aufmerksamkeit erlangt sie durch ihre Mitwirkung in Edgar Reitz‘ Trilogie „Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend“ (1992). Danach spielt sie in den TV-Serien „Unser Lehrer Doktor Specht“ und „Ein Bayer auf Rügen“, in der Kult-Komodie „Schtonk“ (1992) an der Seite von Christiane Hörbiger, Götz George, Uwe Ochsenknecht und Harald Juhnke, in der Fernsehserie „Peter & Paul“ an der Seite von Helmut Fischer und Hans Clarin, in „Das Superweib“ (1996) neben Joachim Król, Lilo Pulver und Maren Kroymann, im TV-Zweiteiler „Eine ungehorsame Frau“ (1998), in „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ (1999) neben Hannelore Hoger, Mario Adorf und Martina Gedeck sowie in der Mediensatire „Late Show“ (1999).

Zu den schauspielerisch herausragenden Leistungen von Veronica Ferres zählt die Darstellung der Nelly Mann in der vielfach ausgezeichneten Fernsehproduktion „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ (2001) an der Seite von Armin Mueller-Stahl, Monica Bleibtreu und Sebastian Koch. Auch spielt sie im Fernsehfilm „Bobby“ (2001), im TV-Zweiteiler „Für immer verloren“, im Drama „Annas Heimkehr“ (2003), in „Die Rückkehr des Tanzlehrers“ (2004) an der Seite von Tobias Moretti und Maximillian Schell, in „Neger, Neger, Schornsteinfeger!“ (2006), im Kinofilm „Die wilden Hühner“ (2006), in „Mein alter Freund Fritz“ (2006) mit Ulrich Tukur, in „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ (2007), in „Das Wunder von Berlin“ (2008), in „Die Patin – Kein Weg zurück“ (2008), in „Das Geheimnis der Wale“ (2009) neben Christopher Lambert, in „Rosannas Tochter“ (2009), in „Das Leben ist zu lang“ (2009), in „Unter Bauern – Retter in der Nacht“ (2009), im Märchenfilm „Das blaue Licht“ (2010), in „Marco W. – 247 Tage im türkischen Gefängnis“ (2010) und in der Krimireihe „Lena Fauch“ (2012). Zuletzt sieht man Veronica Ferres in „Rubinrot“ (2012), in „Die kleine Lady“ (2012), in „Die lange Welle hinterm Kiel“ (2012) mit Mario Adorf und neben Olli Dittrich in der Filmkomödie „Der König von Deutschland“ (2013).

Hin und wieder ist Veronica Ferres auch in internationalen Filmproduktionen zu sehen – so spielt sie in „Catherine The Great“ („Katharina die Große“, 1995) neben Catherine Zeta-Jones, in „Ladies Room“ (1999) neben John Malkovich, im französischen Mehrteiler „Les Misérables“ („Les Misérables – Gefangene des Schicksals“, 2000) an der Seite von Gérard Depardieu, Virginie Ledoyen und Jeanne Moreau, in „Sans famille“ („Das Findelkind“, 2000) mit Marianne Sägebrecht und in „Adam Resurrected“ („Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected“, 2008) neben Jeff Goldblum und William Dafoe.

Von 2002 bis 2004 ist Veronica Ferres als „Buhlschaft“ in der „Jedermann“-Inszenierung der Salzburger Festspiele zu sehen – ihre Leistung wird von Publikum wie Kritik vielfach gelobt.

Veronica Ferres ist auch sozial engagiert – neben diversen Schirmherrschaften karitativer Einrichtungen engagiert sie sich unter anderem gegen sexuelle Gewalt gegen Kinder, für HIV-infizierte und tuberkulosekranke Menschen in Südafrika sowie für diverse Kinder-Hospize und SOS-Kinderdörfer.

Veronica Ferres ist zweimal verheiratet – von 1990 bis 1999 mit dem Regisseur Helmut Dietl und von 2001 bis 2008 mit dem Marketingfachmann Martin Krug, mit dem sie die gemeinsame Tochter Lilly hat. Seit 2014 ist sie mit dem Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer verheiratet – das Paar lebt vorwiegend in Hannover.