In zahlreichen internationalen Filmproduktionen sieht man ihn in Rollen hintergründiger, problematischer und komplexer Charaktere – er spielt sympathische Schurken, herablassende Intellektuelle, zynisch Verhärmte und gewissenlose Intriganten. John Malkovich zählt seit mehreren Jahrzehnten zu den profiliertesten, gefragtesten und interessantesten Charakterdarstellern Hollywoods
John Gavin Malkovich kommt am 9. Dezember 1953 in Christopher im US-Bundesstaat Illinois in einer römisch-katholischen Familie zur Welt – sein Vater ist kroatischer, seine Mutter schottischer Abstammung. Er studiert an der Illinois State University, danach übt er unterschiedliche Berufe wie Busfahrer und Maler aus. 1976 erhält er ein Engagement bei der „Steppenwolf Theatre Company“ in Chicago.
Nach ersten Filmerfolgen in „Places In The Heart“ („Ein Platz im Herzen“, 1984) neben Sally Field und in „The Killing Fields“ („The Killing Fields – Schreiendes Land“, 1984) feiert John Malkovich 1985 in der Romanverfilmung „Death Of A Salesman“ („Tod eines Handlungsreisenden“) von Volker Schlöndorff an der Seite von Dustin Hoffman seinen Durchbruch. Für diese Rolle erhält er den „Emmy Award“ und wird für einen „Golden Globe Award“ nominiert. Zuvor tritt er bereits neben Dustin Hoffman im gleichnamigen Theaterstück in New York auf.
In den folgenden Jahren avanciert John Malkovich zum gefragten Darsteller – man sieht ihn in „Eleni“ (1985), in „Making Mr. Right“ („Making Mr. Right – Ein Mann à la Carte“, 1987), in „Empire Of The Sun“ („Das Reich der Sonne“, 1987) und in „Miles From Home“ („Miles From Home – Der letzte Outlaw“, 1988). Internationale Berühmtheit erlangt John Malkovich 1988 durch seine Darstellung des Vicomte de Valmont in Stephen Frears‘ „Oscar“-gekrönten „Dangerous Liaisons“ („Gefährliche Liebschaften“) an der Seite von Michelle Pfeiffer, Glenn Close, Keanu Reeves und Uma Thurman
Danach folgen Filme wie Bernardo Bertoluccis „The Sheltering Sky“ („Himmel über der Wüste“, 1990), „Queens Logic“ („Geboren in Queens“, 1991), Woody Allens „Shadows And Fog“ („Schatten und Nebel“, 1992) an der Seite von Lily Tomlin, Madonna und Mia Farrow, „Of Mice And Men“ („Von Mäusen und Menschen“, 1992) nach dem Roman von John Steinbeck, „In The Line Of Fire“ („In The Line Of Fire – Die zweite Chance“, 1992) mit Clint Eastwood, „The Ogre“ („Der Unhold“, 1996) von Volker Schlöndorff an der Seite von Gottfried John, Marianne Sägebrecht und Armin Mueller-Stahl, „The Portrait Of A Lady“ (1996) mit Nicole Kidman und „Con-Air“ (1997) neben Nicolas Cage
1999 wird John Malkovich der Independent-Film „Being John Malkovich“ gewidmet, in dem die Beteiligten versuchen, durch eine Geheimtür in das Gehirn des Schauspielers zu gelangen. Auch im neuen Jahrhundert ist John Malkovich ein vielgefragter Schauspieler – man sieht ihn unter anderem in „Shadow Of The Vampire“ (2000), in der Mr. Bean-Komödie „Johnny English“ (2003), in „The Hitchhiker’s Guide To The Galaxy“ („Per Anhalter durch die Galaxis“, 2005), im Filmportrait „Klimt“ (2006) neben Annemarie Düringer, in „Burn After Reading“ („Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?“, 2008) mit Frances McDormand und Tilda Swinton, in „Changeling“ („Der fremde Sohn“, 2008) neben Angelina Jolie, in „RED – Retired. Extremely Dangerous“ („R.E.D. – Älter, Härter, Besser“, 2010) an der Seite von Bruce Willis, Morgan Freeman und Helen Mirren, in „Linhas de Wellington“ („Lines of Wellington – Sturm über Portugal“, 2012) neben Marisa Paredes und in „Warm Bodies“ (2013).
2001 hat John Malkovich mit dem Politdrama „The Dancer Upstairs“ („Der Obrist und die Tänzerin“) sein Debüt als Filmregisseur. Für sein künstlerisches Schaffen wird er mit zahlreichen Preisen geehrt – zweimal nominiert man ihn für einen „Oscar“ als „Bester Nebendarsteller“, 1999 erhält er für „Being John Malkovich“ den Preis der New Yorker Filmkritiker als „Bester Nebendarsteller“ und 2005 wird ihm in München der „DIVA World Award“ verliehen.
John Malkovich gilt als politisch rechts – er unterstützt die Kriege der USA sowie die Todesstrafe.
John Malkovich ist mit der Schauspielerin Nicoletta Peyron verheiratet, mit der er drei Kinder hat. Die Familie lebt nach einer längeren Zeit in Frankreich heute in der Nähe von Boston.