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Heinz Schubert

Mit mürrischem Gesicht und mauliger Sprache geht er in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in die deutsche Fernsehgeschichte ein – Heinz Schubert wird durch die Rolle als rechtskonservatives „Ekel Alfred“ in der populären TV-Serie „Ein Herz und eine Seele“ landesweit bekannt. In seiner knapp fünfzigjährigen Karriere brilliert er als hervorragender Charakterdarsteller häufig in Rollen des skurrilen Kleinbürgers in zahlreichen Filmproduktionen sowie auf den großen Theaterbühnen des Landes

Heinz Schubert wird am 12. November 1925 in Berlin geboren und wächst als Sohn eines Schneidermeisters in einfachen Verhältnisssen auf. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges macht er das Notabitur, danach wird er zum Volkssturm eingezogen und gerät anschließend in britische Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende beginnt er in Berlin eine Schauspielausbildung, 1951 holte ihn Bertolt Brecht ans Berliner Ensemble, wo er unter anderem in den Stücken „Mutter Courage“ und „Die Dreigroschenoper“ zu sehen ist und wo er bis 1961 bleibt.

Bereits gegen Ende der fünfziger Jahre ist Heinz Schubert in diversen DEFA-Produktionen als Filmschauspieler zu sehen – unter anderem in „Die Geschichte vom armen Hassan“ (1958), in „Das Feuerzeug“ (1959), in „Meine Frau macht Musik“ (1958) neben Evelyn Künneke und in „Auf der Sonnenseite“ (1961) mit Manfred Krug. Nach dem Bau der Berliner Mauer siedelt Heinz Schubert 1961 in die Bundesrepublik über, wo er zunächst auf den Theaterbühnen in München, Hamburg, Stuttgart und Berlin zu sehen ist. Nebenher arbeitet er als Schauspiellehrer, wofür er später den Professorentitel erhält.

In Westdeutschland kann Heinz Schubert nahtlos an seine DDR-Filmkarriere anknüpfen – er spielt in „Meine Tochter und ich“ (1963) an der Seite von Heinz Rühmann, Gustav Knuth und Agnes Windeck, in „Emil und die Detektive“ (1964) sowie im britischen Mehrteiler „Funeral in Berlin“ („Finale in Berlin“, 1966) neben Michael Caine. Bundesweite Bekanntheit erlangt Heinz Schubert durch seine Rolle des erzkonservativen Familientyrannen und Spießbürgers Alfred Tetzlaff in der Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“ an der Seite von Elisabeth Wiedemann, Helga Feddersen, Hildegard Krekel und Diether Krebs. Die Serie – die sich als eine der ersten TV-Serien mit dem politischen Geschehen der damaligen Zeit auseinandersetzt und die heute Kultcharakter hat – entwickelt sich zwischen 1973 und 1976 in Deutschland zum Publikumsmagneten.

Danach kann man Heinz Schubert in zahlreichen Fernsehproduktionen sehen – er spielt unter anderem in der TV-Serie „Kara Ben Nemsi Effendi“ neben Lex Barker, im Fernseh-Mehrteiler „Zwei himmlische Töchter“ neben Ingrid Steeger und Iris Berben, im Film „Hitler, ein Film aus Deutschland“ (1977) und im mehrfach ausgezeichneten Mehrteiler „Der große Bellheim“ an der Seite von Mario Adorf, Will Quadflieg, Hans Korte, Eva Maria Bauer und Annemarie Düringer. Auch in populären Krimi-Reihen wie „Tatort“ oder „Ein Fall für Zwei“ übernimmt Heinz Schubert hin und wieder Rollen. Seine letzten Filmauftritte hat er in den neunziger Jahren in der Serie „Mit einem Bein im Grab“ neben Irm Hermann und in der Fernsehkomödie „Silberdisteln“ (1998).

Für seine künstlerische Arbeit wird Heinz Schubert unter anderem 1993 mit der „Goldenen Kamera“ und 1994 mit dem „Adolf-Grimme-Preis“ ausgezeichnet.

Heinz Schubert stirbt am 12. Februar 1999 im Alter von dreiundsiebzig Jahren in Hamburg an den Folgen einer Lungenentzündung. Er wird auf dem Friedhof der Friesenkapelle in Wenningstedt auf der Nordseeinsel Sylt beigesetzt.

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