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Udo Kier

Er wird auch „König der Nebenrollen“ genannt und zählt zu den wenigen deutschen Charakterdarstellern, denen es gelingt, sich in Hollywood zu etablieren – mit seinen ausdrucksstarken Zügen ist Udo Kier prädestiniert für Rollen von Schurken, Mördern und halbseidenen Gestalten, was ihm den Spitznamen „Dämon des internationalen Films“ einbringt. Er spielt an der Seite von großen Weltstars und ist auch in diversen deutschen TV-Produktionen sehen

Udo Kier kommt am 14. Oktober 1944 als Udo Kierspe im Kölner Stadtteil Mülheim zur Welt und wächst ohne Vater auf. Nach der Schule beginnt er eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann und jobbt später bei „Ford“ am Fließband. Danach arbeitet er zeitweise als Model und geht mit neunzehn Jahren nach London, wo er zunächst als Kellner arbeitet – nach einem kurzen Aufenthalt in Rom besucht er schließlich eine New Yorker Schauspielschule.

Seinem attraktiven Äußeren und seinem Mut zu ungewöhnlichen Rollen hat Udo Kier es zu verdanken, dass er erste Filmangebote erhält – so bringt er es 1973 in mehreren Filmexperimenten von Andy Warhol zu erstem Ruhm als „Underground“-Star. Udo Kier zählt bald zum internationalen Jet-Set und schließt Bekanntschaft mit Arndt von Bohlen und Halbach, Jean Marais, Helmut Berger und Rainer Werner Fassbinder.

Sein Leinwanddebüt gibt Udo Kier als Gigolo im Kurzfilm „Route de St. Tropez“ (1966), doch erst mit „Mark Of The Devil“ („Hexen bis aufs Blut gequält“, 1970) erregt er internationale Aufmerksamkeit. In Rainer Werner Fassbinders „Die dritte Generation“ (1979), „Lili Marleen“ (1980), „Berlin Alexanderplatz“ (1980) und „Lola“ (1981) spielt er an der Seite von Hanna Schygulla, Barbara Sukowa, Hark Bohm, Mario Adorf und Gottfried John. Auch zieht es ihn auf die Theaterbühne – so spielt er am Bonner Schauspielhaus in „Das kurze Leben der Schneewolken“ und geht zusammen mit Christine Kaufmann auf eine „Salome“-Theatertournee.

In den neunziger Jahren schaftt Udo Kier den Sprung nach Hollywood, wo er bald zu den wenigen Deutschen gehört, die kontinuierlich Rollenangebote erhalten. In „My Private Idaho“ (1991) neben River Phoenix und Keanu Reeves kann man ihn sehen, sowie in „For Love Or Money“ („Ein Concierge zum Verlieben“, 1993), in „Ace Ventura“ (1994) mit Jim Carrey, in „The End Of Violence“ („Am Ende der Gewalt“, 1997) mit Andie MacDowell, in „Armageddon“ (1998) an der Seite von Bruce Willis und in „The New Adventures Of Pinocchio“ („Die neuen Abenteuer des Pinocchio“, 1999) neben Martin Landau. Außerdem spielt Udo Kier in nahezu jedem Film seines guten Freundes Lars von Trier mit, so in „Epidemic“(1987), in „Breaking The Waves“ (1996), in „Dancer In The Dark“ neben Björk und Catherine Deneuve (2000), in „Dogville“ (2003) mit Nicole Kidman und Lauren Bacall und in „Manderlay“ (2005). Auch in diversen Produktionen des deutschen Regisseurs Christoph Schlingensief übernimmt Udo Kier Rollen, wie in „Egomania – Insel ohne Hoffnung“ (1986) an der Seite von Tilda Swinton, in „Hundert Jahre Adolf Hitler“ (1989), in „Das deutsche Kettensägenmassaker“ (1990) sowie in „Die 120 Tage von Bottrop“ (1997).

Im neuen Jahrhundert ist Udo Kier wieder verstärkt in deutschen Produktionen zu sehen – so in Til Schweigers Komödie „1 1/2 Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“ (2008), in Oskar Röhlers Lovestory „Lulu und Jimi“ (2009), in Fatih Akins „Soul Kitchen“ (2009) und in den populären TV-Krimi-Reihen „Rosa Roth“, „Tatort“ und „Polizeiruf 110“.

2008 erwirbt Udo Kier ein ehemaliges Schulgebäude im thüringischen Gehren, wo er lebt, wenn er sich in Deutschland aufhält.