Als eine der beliebtesten Charakterschauspielerinnen der Zeit und begeistert Tilda Swinton in mysteriösen und sinistren Rollen zahlreicher abseits des Mainstreams angesiedelter Leinwandproduktionen – die wandlungsfähige Schönheit spielt in ambitionierten Filmproduktionen wie „Orlando“ und in Blockbustern wie „The Beach“ und wird von ihren Anhängern auch als „Königin des Underground-Kinos“ bezeichnet
Tilda Swinton wird am 5. November 1960 in London als Katherine Matilda Swinton geboren – sie entstammt einem der ältesten schottischen Clans und wächst im alten väterlichen Stammsitz auf. Ihr Vater Sir John Swinton of Kimmerghame ist Major in der britischen Armee, ihre Mutter ist Australierin. Tilda Swinton besucht gleichzeitig mit Diana Spencer – der späteren Prinzessin von Wales – das englische Privatinternat West Heath Girls School, danach absolviert sie an der Universität Cambridge ein Studium der Sozialwissenschaften und der Englischen Literatur. Während dieser Zeit tritt sie der „Kommunistischen Partei Großbritanniens“ bei. Nach dem Studium versucht sie sich zunächst als Schriftstellerin, doch dann entdeckt sie ihre Leidenschaft fürs Theater und schließt sich für kurze Zeit der Royal Shakespeare Company an.
Schon früh fällt Tilda Swinton in etlichen Bühnenstücken in Transgender-Rollen auf, so etwa als Mozart in Puschkins „Mozart und Salieri“ und in „Man To Man“ – nach dem Stück „Jacke wie Hose“ von Manfred Karge. 1986 debütiert sie als Filmschauspielerin in Derek Jarmans „Caravaggio“. Bis zum Tod des eng mit ihr befreundeten Kultregisseurs 1994 tritt sie in jedem seiner Filme auf – so auch in „The Last Of England“ („The Last Of England – Verlorene Utopien“, 1987), „Edward II.“ (1991), „Wittgenstein“ (1993) und „Blue“ (1993).
Einem breiteren Publikum wird Tilda Swinton durch ihre Mitwirkung in „Orlando“ (1992) nach dem Roman von Virginia Woolf an der Seite von Quentin Crisp und Jimmy Somerville bekannt – danach spielt sie in „Female Perversions“ (1996), in „The Beach“ (2000) neben Leonardo DiCaprio, in „Vanilla Sky“ (2001) mit Tom Cruise und Penélope Cruz, in „Adaptation“ (2002) neben Meryl Streep, in „The Statement“ (2003) mit Michael Caine, in „Constantine“ (2005) neben Keanu Reeves, in „Broken Flowers“ (2005) an der Seite von Bill Murray und Jessica Lange und im Fantasy-Spektakel „The Chronicles Of Narnia: The Lion, The Witch And The Wardrobe“ („Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“, 2005).
2007 steht Tilda Swinton sie mit George Clooney für „Michael Clayton“ vor der Kamera und wird dafür als „Beste Nebendarstellerin“ mit einem „Oscar“ ausgezeichnet. Danach sieht man sie neben George Clooney, Frances McDormand, John Malkovich und Brad Pitt in „Burn After Reading“, an der Seite von Brad Pitt und Cate Blanchett in „The Curious Case Of Benjamin Button“ („Der seltsame Fall des Benjamin Button“, 2008) sowie in „The Limits Of Control“ (2009) und in „Io sono l’amore“ („I Am Love“, 2009).
Zuletzt kann man Tilda Swinton in „We Need To Talk About Kevin“ (2011) neben John C. Reilly, in „Moonrise Kingdom“ (2012), in „Only Lovers Left Alive“ (2013), in „The Grand Budapest Hotel“ („Grand Budapest Hotel“, 2013) an der Seite von Ralph Fiennes, F. Murray Abraham und Adrien Brody, in „The Zero Theorem“ (2014) mit Matt Damon und Christoph Waltz und in „Dating Queen“ (2015) sehen.
2009 übernimmt Tilda Swinton bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin das Amt der Jury-Präsidentin.
Mit dem deutschen Kult-Regisseur Christoph Schlingensief pflegt Tilda Swinton bis zu dessen Tod eine enge Freundschaft.
Aus ihrer Beziehung mit dem schottischen Autor und Maler John Byrne hat Tilda Swinton Zwillinge – die Familie lebt im schottischen Nairn. Daneben führt die Schauspielerin seit einigen Jahren eine Beziehung mit dem Künstler Sandro Kopp.