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Louis Jourdan

Als einer der wenigen Franzosen schafft er den Sprung nach Hollywood, dort verkörpert er jahrelang als „Latin Lover“ in zahlreichen charmanten Filmrollen französische Eleganz – Louis Jourdan spielt in Kinoklassikern wie „Gigi“, „Brief einer Unbekannten“ sowie dem James-Bond-Abenteuer „Octopussy“ und gilt als letzter französischer Schauspieler der goldenen Hollywood-Ära

Louis Jourdan kommt als Louis Robert Gendre am 19. Juni 1921 im französischen Marseille als einer von drei Söhnen des Hoteliers Henry Gendre und seiner Ehefrau Yvonne zur Welt und wächst in Frankreich, der Türkei und England auf. Auf der Pariser École Dramatique wird er zum Schauspieler ausgebildet und steht bereits während seines Schauspielstudiums erstmals als Darsteller auf der Bühne.

Nachdem man auf den gut aussehenden Louis Jourdan aufmerksam wird, erhält er 1939 neben Charles Boyer in „Le Corsaire“ eine erste Filmrolle – wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs wird der Film jedoch nicht fertiggestellt. Sein Filmdebüt gibt Louis Jourdan dann in der französisch-italienischen Komödie „La Comédie du bonheur“ (1940).

Während des Zweiten Weltkrieges wird Louis Jourdan aufgefordert, in nationalsozialistischen Propagandafilmen mitzuwirken – er weist das Angebot zurück und schließt sich stattdessen der französischen Résistance an.

Nach dem Ende des Krieges geht Louis Jourdan nach Hollywood, wo man ihn als Nachfolger von Charles Boyer zum sogenannten „Continental Lover“ aufbauen will – 1947 hat er in Alfred Hitchcocks „The Paradine Case“ („Der Fall Paradin“) an der Seite von Gregory Peck und Charles Laughton seinen Durchbruch. Danach folgen Rollen in Filmen wie „Letter From An Unknown Woman“ („Brief einer Unbekannten“, 1948) neben Joan Fontaine, „Anne Of The Indies“ („Die Piratenkönigin“, 1951) und „Three Coins In The Fountain“ („Drei Münzen im Brunnen“, 1954). Unzufrieden mit der ständigen Wiederholung seiner Rollen geht Louis Jourdan 1954 nach New York, wo er am Broadway eine Zeit lang die Hauptrolle in Billy Roses Drama „The Immoralist“ übernimmt.

Zurück in Hollywood spielt Louis Jourdan in „The Swan“ („Der Schwan“, 1956) neben Grace Kelly und Alec Guinness, in „La Mariée est trop belle“ („Die Braut war viel zu schön“, 1956) mit Brigitte Bardot, in „Julie“ („Mord in den Wolken“, 1956) neben Doris Day, in „Gigi“ (1958) mit Maurice Chevalier – der Film wird mit neun „Oscars“ ausgezeichnet – in „The Best Of Everything“ („Alle meine Träume“) und in „Can-Can“ (1960) an der Seite von Frank Sinatra, Shirley MacLaine und Maurice Chevalier.

Ab den sechziger Jahren legt Louis Jourdan sein „Latin Lover“-Image ab und ist vermehrt in zwielichten Rollen zu sehen – unter anderem im Klassiker „Le Comte de Monte Cristo“ („Der Graf von Monte Christo“, 1961), im starbesetzten „The V.I.P.s“ („Hotel International“, 1963) an der Seite von Elizabeth Taylor, Richard Burton, Orson Welles, Rod Taylor, Margaret Rutherford und Maggie Smith, in „Made In Paris“ („Paris ist voller Liebe“, 1966), in „Cervantes“ („Cervantes – Die Abenteurer des Königs“, 1966) an der Seite von Horst Buchholz, Gina Lollobrigida und José Ferrer und in der Neuverfilmung von „The Count Of Monte Christo“ („Der Graf von Monte Christo“, 1975).

Seine bekanntesten Schurkenrollen spielt Louis Jourdan in den achtziger Jahren – 1982 in „Swamp Thing“ („Das Ding aus dem Sumpf“) und 1983 im James-Bond-Film „Octopussy“ als intriganter Gegenspieler von Roger Moore

Nach rund knapp neunzig Film- und Fernsehauftritten hat Louis Jourdan in „Year Of The Comet“ („Das Jahr des Kometen“) 1992 seinen letzten Kameraauftritt – danach zieht er sich aus dem Filmgeschäft zurück.

Louis Jourdan hat zwei Sterne auf dem „Hollywood Walk Of Fame“ – einen fürs Fernsehen und einen für Tonaufnahmen. 2010 wird er zum Mitglied der Französischen Ehrenlegion ernannt.

Louis Jourdan ist von 1944 bis zu deren Tod 2014 mit seiner Frau Berthe Frédérique verheiratet – gemeinsam haben sie Sohn Louis Henry, der 1981 an einer Überdosis Rauschgift stirbt. Zuletzt lebt Louis Jourdan zurückgezogen in der Nähe von Los Angeles.

Louis Jourdan stirbt am 14. Februar 2015 im Alter von dreiundneunzig Jahren im kalifornischen Beverly Hills.