Neben Sophia Loren und Gina Lollobrigida ist sie die herausragende Filmdiva Italiens, jahrzehntelang gehört Claudia Cardinale zu den begehrtesten Frauen der Welt – als Schauspielerin ohne Skandale und Allüren steht sie mit den großen Stars ihrer Zeit in Kinoklassikern wie „Der Leopard“, „Fitzcarraldo“ und „Spiel’ mir das Lied vom Tod“ vor der Kamera und gilt heute als lebende Legende
Claudia Cardinale wird am 15. April 1938 als Claude Josephine Rose Cardinale als Kind sizilianischer Auswanderer in Tunis geboren. Dort wird sie 1957 zur „schönsten Italienerin Tunesiens“ gewählt und gewinnt eine Reise zu den „Filmfestspielen in Venedig“, wo sie sofort Aufmerksamkeit erregt. Filmproduzent Franco Cristaldi – ihr späterer Ehemann – liegt zweifellos richtig, als er daran denkt, für Italien ein publikumswirksames Gegenüber zu den übermächtigen Französinnen Brigitte Bardot und Jeanne Moreau aufzubauen. Claudia Cardinale zieht nach Rom und beginnt dort ein Studium am Centro Sperimentale di Cinematografia, 1958 hat sie ihr Leinwanddebüt in „Goha“ (1958) an der Seite von Omar Sharif
Nach einigen kleineren Rollen gelingt ihr 1960 in Luchino Viscontis „Rocco e i suoi fratelli“ („Rocco und seine Brüder“) an der Seite von Alain Delon der Durchbruch – danach kann man Claudia Cardinale in diversen italienischen Filmproduktionen wie „La viaccia“ („Das Haus in der Via Roma“, 1961), „Cartouche“ („Cartouche, der Bandit“, 1962) mit Jean-Paul Belmondo, „8 1/2“ („Achteinhalb“, 1963) neben Marcello Mastroianni und Anouk Aimée und in „Il Gattopardo“ („Der Leopard“, 1963) mit Burt Lancaster sehen. Nach „The Pink Panther“ („Der rosarote Panther“, 1963) neben Peter Sellers, David Niven und Capucine verbucht sie im US-amerikanischen Film „Circus World“ („Circus-Welt“, 1964) an der Seite von John Wayne und Rita Hayworth auch internationalen Erfolg.
Im italienisch-amerikanischer Western-Epos „Once Upon A Time In The West“ („Spiel mir das Lied vom Tod“, 1968) spielt Claudia Cardinale an der Seite von Henry Fonda und Charles Bronson, in „Il giorno della civetta“ („Der Tag der Eule“, 1968) neben Franco Nero, in „Escape To Athena“ („Flucht nach Athen“, 1979) neben Roger Moore und David Niven und in „Fitzcarraldo“ (1981) an der Seite von Klaus Kinski. Ab den achtziger Jahren werden gute Rollenangebote für Claudia Cardinale spärlicher – in nur wenigen Filmen spielt sie zunehmend anspruchslosere Rollen. So sieht man sie in „Le cadeau“ („Das Geschenk“, 1982), in „L’été prochain“ („Die Familienpyramide“, 1985) neben Fanny Ardant, Philippe Noiret und Jean-Louis Trintignant, in „Son Of The Pink Panther“ (1993) mit Roberto Benigni und in „And Now, Ladies And Gentlemen“ (2002) an der Seite von Jeremy Irons und Patricia Kaas. Zuletzt steht Claudia Cardinale für „Le Fil“ („Die Spur unserer Sehnsucht“, 2009) vor der Kamera.
1993 erhält Claudia Cardinale in Venedig den „Goldenen Löwen“ für ihr Lebenswerk.
Claudia Cardinale ist zweimal verheiratet – in erster Ehe mit dem italienischen Filmproduzenten Franco Cristaldi und später mit dem italienischen Regisseur Pasquale Squitieri. Aus der zweiten Ehe geht Tochter Claudia hervor. Ihr Sohn Patrick entstammt einer vorehelichen Beziehung der damals Achtzehnjährigen in Tunis – das uneheliche Kind muss auf Druck der Filmproduktionsfirmen jahrelang geheim gehalten werden.