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Giorgio Moroder

Er gilt als Erfinder der Synthesizer-Musik, sein „Munich-Sound“ erobert in den siebziger Jahren die Welt – Giorgio Moroder schreibt die Hymnen für Olympische Spiele, komponiert zahlreiche Soundtracks für Hollywood-Filme und schiebt erfolgreich die Karrieren zahlreicher Weltstars an

Hansjörg „Giorgio“ Moroder wird am 26. April 1940 im Südtiroler St. Ulrich im Grödnertal in eine Bergbauernfamilie hineingeboren. Schon als Teenager lernt er Gitarrespielen, mit zwanzig Jahren tingelt er mit diversen Bands durch Europa und beginnt mit dem Komponieren erster Songs. Gemeinsam mit Michael Holm schreibt er für den Schlagersänger Ricky Shayne dessen ersten Hit „Ich sprenge alle Ketten“, 1969 ist er unter dem Namen „Giorgio“ mit „Looky Looky“ in den französischen, italienischen und spanischen Hitparaden recht erfolgreich. Fasziniert von den technischen Innovationen der damaligen Zeit produziert er kurze Zeit später für Mary Roos den ersten deutschen Schlager, in dem ein Synthesizer verwendet wird – „Arizona Man“ platziert sich erfolgreich in den deutschen Hitparaden. Danach folgen „Mendocino“ und „Barfuß im Regen“ von Michael Holm.

Mitte der siebziger Jahre komponiert Giorgio Moroder für die damals in München lebende völlig unbekannte Musical-Darstellerin Donna Summer das siebzehnminütige „Love To Love You, Baby“ und tritt damit einen ungeheuren Skandal los. Zahlreiche Rundfunkstationen boykottieren das damals als anstößig empfundenen Stück – das amerikanische Time Magazine zählt zweiundzwanzig Orgasmen. In den USA steigt der Song bis in die obersten Plätze der Charts und Donna Summer wird über Nacht zum Weltstar.

Mit dem zunächst nur in der Gay-Community gefeierten „I Feel Love“ produziert Giorgio Moroder dann für Donna Summer die erste Maxi-Single der Popgeschichte – mit seinen Synthesizer-Loops gilt „I Feel Love“ als Wegbereiter des späteren High-Energy Sounds, des Synthipop der Achtziger und der Technomusik der neunziger Jahre. Der Song klettert 1976 auf die Spitzenposition der britischen Hitparaden. Von Giorgio Moroders Musicland-Studio im Arabellapark in München startet die Disco-Musik ihren Siegeszug um die Welt, der „Munich-Sound“ ist in aller Munde und alle wollen ihn – die „Rolling Stones“ („Miss You“), „ELO“ („Shine A Little Love“), Deep Purple und Elton John nehmen in München auf. Für einige Jahre gilt die bayerische Metropole als Musik-Hauptstadt der Welt.

1978 zieht Giorgio Moroder in die USA und komponiert den Soundtrack für den Hollywood-Film „Midnight Express“. Insgesamt komponiert und produziert er über ein Dutzend Filmmusiken, darunter „American Gigolo“ („Ein Mann für gewisse Stunden“, 1980), „Cat People“ („Katzenmenschen“, 1982), „Scarface“ (1983), „Flashdance“ (1983) und „Top Gun“ (1986). Für die Olympischen Spiele von Los Angeles steuert Giorgio Moroder 1984 den offiziellen Song „Reach Out“ und für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul den Titel „Hand In Hand“ bei, für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 komponiert er für Gianna Nanini und Edoardo Bennato „Un’estate Italiana“

Giorgio Moroder arbeitet im Laufe seiner Karriere mit namhaften Stars wie Philip Oakey, Gloria Gaynor, Agnetha Fältskog, Edoardo Bennato, Debbie Harry, David Bowie, Irene Cara, Cher, Elton John, Janet Jackson, Chaka Khan, Pat Benatar, Freddie Mercury, Nina Hagen, Gianna Nannini, Olivia Newton-John, Barbra Streisand und Bonnie Tyler zusammen. 1979 erhält er einen „Oscar“ für die „Beste Filmmusik“ von „Midnight Express“, auch für die Songs „Flashdance (What A Feeling)“ aus dem gleichnamigen Film und für „Take My Breath Away“ aus dem Soundtrack von „Top Gun“ wird Giorgio Moroder je ein „Oscar“ verliehen.

Insgesamt erhält Giorgio Moroder hundertfünfzig „Goldene Schallplatten“, 2004 wird er in die „Dance Music Hall Of Fame“ aufgenommen, 2005 wird er vom italienischen Staatspräsidenten zum „Commendatore im Verdienstorden der Italienischen Republik“ ernannt und 2010 ehrt man ihn mit dem „Großen Verdienstorden des Landes Südtirol“.

Rechtzeitig zu seinem fünfundsiebzigsten Geburtstag veröffentlicht Giorgio Moroder 2015 das Album „Déjà Vu“, auf dem unter anderem Kylie Minogue und Britney Spears zu hören sind.

Giorgio Moroder ist der Neffe des Schauspielers und Filmregisseurs Luis Trenker – er lebt mit seiner mexikanischen Frau Francisca und seinem Sohn Alex in Los Angeles.