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Gina Lollobrigida

Als vollbusiger Männerschwarm sorgt sie in den fünfziger und sechziger Jahren für Aufsehen – Gina Lollobrigida kann auf eine beispiellose Filmkarriere zurückblicken. Unvergessen ist ihre Rolle als „Esmeralda“ im „Glöckner von Notre-Dame“. Mittlerweile gilt „Gina Nationale“ als italienisches Nationalheiligtum, nach ihrer Filmkarriere findet die „Lollo“ auch als Fotografin und Bildhauerin weithin Anerkennung

Gina Lollobrigida wird am 4. Juli 1927 als Luigina Lollobrigida und Tochter eines Möbelfabrikanten im italienischen Abruzzenort Subiaco geboren, wo sie mit drei Schwestern aufwächst. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zieht sie mit ihrer Familie nach Rom, wo sie ein Kunststudium absolviert. Als gefragtes Model in Fotoromanen beteiligt sie sich bald an Schönheitswahlen und erreicht 1947 beim Miss-Italia-Wettbewerb einen dritten Platz. In der damals aufstrebenden römischen Filmstadt Cinecitta erhält sie kleinere Statistenrollen und Regisseure und Filmproduzenten beginnen sich für die junge Schauspielerin zu interessieren. 1947 hat sie in „Il delitto di Giovanni Episcopo“ ihr Leinwanddebüt, ein Jahr später feiert sie mit der Rolle der Nedda in „Pagliacci“ ihren ersten Leinwanderfolg. Der Milliardär und Filmproduzent Howard Hughes wird auf sie aufmerksam, doch erste Probeaufnahmen in Hollywood bleiben erfolglos.

Der internationale Durchbruch gelingt Gina Lollobrigida 1952 in „Fanfan la Tulipe“ („Fanfan, der Husar“) an der Seite von Gérard Philipe. Danach folgen Filme wie „Le Belles de nuits“ („Die Schönen der Nacht“, 1952), „Beat The Devil“ („Schach dem Teufel“) neben Humphrey Bogart und Peter Lorre und das Filmdrama „Trapez“ mit Tony Curtis und Burt Lancaster. Mit den Liebeskomödien „Pane, amore e fantasia“ („Brot, Liebe und Fantasie“, 1953) und „Pane, amore e gelosia“ („Brot, Liebe und Eifersucht“, 1954) erlangt Gina Lollobrigida besonders in ihrem Heimatland große Popularität. In „La Donna più bella del mondo“ („Die schönste Frau der Welt“, 1955) beweist sie an der Seite von Vittorio Gassman ihr Gesangtalent. Mit ihrer gelungenen Darstellung der Zigeunerin Esmeralda in „Notre Dame de Paris“ („Der Glöckner von Notre Dame“, 1956) schreibt die attraktive Italienerin dann Kinogeschichte. Ihr damaliger Filmpartner Anthony Quinn bleibt bis heute ihr liebster Filmpartner – „Er war fröhlich und professionell und vor allem so männlich“ schwärmt Gina Lollobrigida.

Danach wirkt Gina Lollobrigida im Monumentalfilm „Solomon and Sheba“ („Salomon und die Königin von Saba“, 1959) neben George Sanders und Yul Brynner, in „Come September“ („Happy-End im September“, 1961) mit Rock Hudson, in „Woman Of Straw“ („Die Strohpuppe“, 1964) an der Seite von Sean Connery, in der Komödie „Strange Bedfellows“ („Fremde Bettgesellen“, 1965), in „Hotel Paradiso“ (1965) mit Alec Guinness und in „Cervantes – Die Abenteuer des Königs“ (1966) neben Horst Buchholz mit. Ab Ende der sechziger Jahre spielt Gina Lollobrigida fast ausschließlich in italienischen Produktionen, so im Italowestern „Matalo“ (1971). Danach verabschiedet sie sich vorübergehend von der Leinwand, um verstärkt als Fotografin, Bildhauerin und als Mitarbeiterin der UNESCO zu arbeiten. 1986 ist Gina Lollobrigida Jurypräsidentin der Berlinale.

In den achtziger Jahren kann man Gina Lollobrigida für einige Folgen in der Rolle der Francesca Gioberti in der populären amerikanischen Fernsehserie „Falcon Crest“ sehen. Ihren bislang letzten Filmauftritt hat sie an der Seite von Gérard Depardieu in „XXL“ (1997).

Lange Zeit beherrscht die angebliche Rivalität zwischen Gina Lollobrigida und der anderen italienischen Filmdiva Sophia Loren die Schlagzeilen in den einschlägigen Gazetten, was in den fünfziger Jahren mit dem „Krieg der Busen“ seinen Höhepunkt findet – ein Journalist fragt die damals noch fast unbekannte Sophia Loren unverblümt auf einer Pressekonferenz: „Wer hat mehr, Sie oder Lollo?“. In Wirklichkeit sind beide Schauspielerinnen alles andere als Rivalinnen, haben sie doch beruflich wie privat viel gemein.

Gina Lollobrigidas Ehe mit dem jugoslawischen Arzt Milko Skofic hält zweiundzwanzig Jahre – aus ihr geht ein Sohn hervor. Die Schauspielerin lebt in Rom.