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Gérard Depardieu

Er ist einer der wenigen französischen Schauspieler, dem der Sprung nach Hollywood gelingt – in seinen zahlreichen Filmrollen weist Gérard Depardieu eine enorme Bandbreite auf, legendär ist seine Darstellung als Cyrano von Bergerac oder als Obelix aus den Asterix-Verfilmungen. Der charismatische Franzose wird sechzehnmal für einen „César“ nominiert und gehört seit knapp fünf Jahrzehnten zu den populärsten Charakterdarstellern des europäischen Kinos

Gérard Xavier Marcel Depardieu wird am 27. Dezember 1948 als drittes von sechs Kindern eines Blechschmieds in Châteauroux im französischen Département Indre geboren. Nach Anpassungsschwierigkeiten in der Schule – neben einem Sprachfehler gilt er als labil und aufsässig – beginnt er bereits mit dreizehn Jahren eine Druckerlehre, welche er jedoch bald wieder abbricht. In jener Zeit entdeckt er das Boxen für sich – eine Folge dieser Sportart ist seine charakteristische Nasenform. 1964 geht er nach Paris, wo er beschließt, Schauspieler zu werden. Er nimmt Unterricht und hält sich mit kleineren Theaterrollen über Wasser. Durch Zufall lernt er die Regisseurin und Schriftstellerin Marguerite Duras kennen, mit der er in den folgenden Jahren vier Filme dreht – unter anderem „Le Beatnik et le minet“ (1967) und „Le Cri du cormoran, le soir au-dessus des jonques“ (1970).

Nach Filmen wie „La Scoumoune“ („Der Mann aus Marseille“, 1972) mit Jean-Paul Belmondo und Claudia Cardinale und „Deux hommes dans la ville“ („Endstation Schafott“, 1973) neben Alain Delon und Jean Gabin gelingt Gérard Depardieu durch eine Hauptrolle in „Les Valseuses“ („Die Ausgebufften“, 1974) an der Seite von Miou-Miou und Jeanne Moreau der Durchbruch. Danach sieht man ihn in „Vincent, François, Paul… et les autres“ („Vincent, François, Paul und die anderen“, 1974) an der Seite von Yves Montand, Michel Piccoli und Stéphane Audran, in Bernardo Bertoluccis Epos „Novecento“ („1900“) neben Robert DeNiro, Donald Sutherland und Burt Lancaster, in „Barocco“ (1976) mit Isabelle Adjani, in „Die linkshändige Frau“ (1978) mit Bruno Ganz, in „Ciao maschio“ (1978) neben Marcello Mastroianni, in „Loulou“ („Der Loulou“, 1980) neben Isabelle Huppert, in „Le Dernier Métro“ („Die letzte Metro“, 1980) mit Catherine Deneuve und Heinz Bennent, in „Je vous aime“ („Die Männer, die ich liebte“, 1980) mit Jean-Louis Trintignant und Serge Gainsbourg, in „Fort Saganne“ (1984) neben Philippe Noiret, Catherine Deneuve und Sophie Marceau, in „Police“ („Der Bulle von Paris“, 1985) neben Sandrine Bonnaire, in „Camille Claudel“ (1988) mit Isabelle Adjani und in „Trop belle pour toi“ („Zu schön für Dich“, 1989) neben Carole Bouquet.

1991 erhält Gérard Depardieu für die Titelrolle in „Cyrano de Bergerac“ („Cyrano de Bergerac“) seine bisher einzige „Oscar“-Nominierung. Ab den neunziger Jahren kann man ihn in zahlreichen Hollywood-Produktionen sehen – darunter „Green Card“ („Green Card – Schein-Ehe mit Hindernissen“) neben Andie MacDowell, „1492: Conquest Of Paradise“ („1492 – Die Eroberung des Paradieses“, 1992) mit Sigourney Weaver und „The Man In The Iron Mask“ („Der Mann in der eisernen Maske“, 1998) an der Seite von Leonardo DiCaprio, Jeremy Irons und John Malkovich. Gérard Depardieu agiert in „Germinal“ (1993), in „Le Colonel Chabert“ („Die Auferstehung des Colonel Chabert“, 1994) mit Fanny Ardant, in „Le Hussard sur le toit“ („Der Husar auf dem Dach“, 1995) neben Juliette Binoche, in „Bogus“ (1996) mit Whoopi Goldberg, in „Vatel“ (2000) neben Uma Thurman, in „City Of Ghosts“ (2002) mit Matt Dillon und James Caan, in „36, Quai des Orfèvres“ („36 – Tödliche Rivalen“, 2004) neben Daniel Auteuil, in „La Môme“ („La vie en rose“, 2007) mit Marion Cotillard sowie in den sehr erfolgreichen Asterix-Verfilmungen an der Seite von Stars wie Marianne Sägebrecht, Christian Clavier, Roberto Benigni, Gottfried John und Arielle Dombasle. Zuletzt sieht man Gérard Depardieu unter anderem in „Potiche“ („Das Schmuckstück“, 2010) neben Catherine Deneuve, in „Je n’ai rien oublié“ („Small World“, 2010) neben Alexandra Maria Lara und in Ang Lees Literaturverfilmung „Life Of Pi“ (2012).

In seiner Freizeit ist Gérard Depardieu als Hobby-Winzer aktiv – auch schreibt er Kochbücher. Von 1970 bis 1996 ist er mit der Schauspielerin Elisabeth Depardieu verheiratet – aus der Ehe gehen die Kinder Guillaume und Julie hervor. Guillaume Depardieu stirbt 2008 mit siebenunddreißig Jahren an einer Lungenentzündung. Nach der Scheidung und einer Liaison mit der französischen Schauspielerin Carole Bouquet lebt Gérard Depardieu heute mit seiner Lebensgefährtin Clémentine Igou zusammen.

Nach Steuerstreitigkeiten gibt Gérard Depardieu 2014 die französische Staatsangehörigkeit auf und erwirbt die russische – sein offizieller Wohnsitz ist heute das russische Saransk. Er selber sagt: „Ich besitze einen russischen Pass, aber ich bin Franzose“.