Als bedeutendster englischsprachiger Schauspieler des zwanzigsten Jahrhunderts überzeugt er als Bühnendarsteller ebenso wie in etlichen modernen und humorvollen Leinwandrollen – für seine enorme Wandlungsfähigkeit und brillante Darstellungskunst wird Laurence Olivier mit unzähligen Preisen geehrt und vom britischen König den Ritterstand erhoben
Laurence Kerr Olivier wird am 22. Mai 1907 als Sohn des anglikanischen Pfarrers Gerard Kerr Olivier im englischen Dorking/Surrey geboren und wächst in einem streng religiösen Elternhaus auf. Nach dem Besuch der St. Edwards School in Oxford besucht er mit siebzehn Jahren eine Schauspielschule – bereits im Alter von fünfzehn Jahren kann man ihn in Stratford on Avon in „Der Widerspenstigen Zähmung“ sehen. 1927 tritt er für ein Jahr der „Birmingham Repertory Theatre Company“ bei, wo er mit der Zeit anspruchsvollere Rollen spielt. Mit zwanzig Jahren bekommt er seine erste Hauptrolle in London und nur zwei Jahre später gibt er in New York sein Broadway-Debüt. 1930 steht er für „The Temporary Widow“ das erste Mal vor einer Filmkamera, 1932 wird er für den Hollywood-Streifen „Perfect Understanding“ besetzt.
Seinen Durchbruch als Schauspieler hat Laurence Olivier 1935, fortan macht er sich vor allem als Shakespeare-Schauspieler einen Namen. Zum gefeierten Star wird er durch seine Mitwirkung im Film „Wuthering Heights“ („Sturmhöhe“, 1939), die ihm eine erste „Oscar“-Nominierung einbringt. 1940 kann man ihn an der Seite von Joan Fontaine, George Sanders und Judith Anderson im Hitchcock-Thriller „Rebecca“ sehen. Im selben Jahr heiratet er die britische Schauspielerin Vivien Leigh – gemeinsam gehen die beiden mit Shakespeares „Romeo und Julia“ auf Theatertournee und feiern damit große Erfolge.
Seine Liebe zu den Dramen Shakespeares bringt Laurence Olivier durch zahlreiche Filme wie in „The Chronicle History Of King Henry The Fifth With His Battell Fought At Agincourt In France“ („Heinrich V.“, 1944) oder „Hamlet“ (1948) zum Ausdruck, bei denen er häufig auch als Produzent fungiert. Auch als Bühnenproduzent und Theaterintendant macht sich Laurence Olivier einen Namen – 1944 wird er Mitbegründer der neuen „Old Vic Company“, in der er fünf erfolgreiche Spielzeiten absolviert. Auch ist er einer der Mitbegründer des Londoner National Theatre und längere Zeit dessen Intendant.
1957 ist Laurence Olivier Hauptdarsteller und Produzent des nur mäßig erfolgreichen Films „The Prince And The Showgirl“ („Der Prinz und die Tänzerin“) mit Marilyn Monroe, 1960 agiert er im Monumental-Epos „Spartacus“ an der Seite von Kirk Douglas, Tony Curtis, Charles Laughton und Peter Ustinov und 1969 kann man ihn neben Curd Jürgens, Trevor Howard und Michael Caine im britischen Kriegsfilm „Battle Of Britain“ („Luftschlacht um England“) sehen. In seinem Spätwerk zeigt Laurence Olivier mit einigen der erfolgreichsten Filme jener Zeit wie „Marathon Man“ („Der Marathon-Mann“, 1977) mit Dustin Hoffman, „A Bridge Too Far“ („Die Brücke von Arnheim“, 1977) neben Dirk Bogarde, James Caan, Sean Connery, Anthony Hopkins, Hardy Krüger und Liv Ullmann oder „Jesus Of Nazareth“ („Jesus von Nazareth“, 1977) mit Anne Bancroft und Claudia Cardinale sein virtuoses Können. Auch kann man ihn in der beliebten britischen Serie „Brideshead Revisited“ („Wiedersehen mit Brideshead“, 1982) an der Seite von Jeremy Irons, Stéphane Audran und Diana Quick sehen.
1947 wird Laurence Olivier als erster Schauspieler vom damaligen britischen König Georg VI. zum Ritter geschlagen und darf sich „Lord Olivier of Brighton“ nennen. Während seiner langen Karriere wird er insgesamt zehnmal für einen „Oscar“ nominiert. 1978 erhält er den Ehren-„Oscar“ für sein Lebenswerk. Seine letzte Rolle spielt Laurence Olivier 1988 in „War Requiem“.
Laurence Olivier ist von 1930 bis 1940 in erster Ehe mit Jill Esmond verheiratet. Nach der Scheidung ehelicht er 1940 die Schauspielerin Vivien Leigh, die für ihn ihren damaligen Mann verlässt – offiziell hält die Ehe bis 1960. In dritter Ehe ist er von 1961 bis zu seinem Tod mit der britischen Schauspielerin Joan Plowright verheiratet.
Sir Laurence Kerr Olivier stirbt am 11. Juli 1989 im englischen Brighton/Sussex und wird im „Poets‘ Corner“ der Londoner Westminster Abbey beigesetzt.