Mit sparsamer Gestik und einer Spur Sarkasmus spielt er in Kinoklassikern wie „Der dritte Mann“, „Meuterei auf der Bounty“ und „Gandhi“ vorzugsweise Rollen gebrochener, nachdenklicher und abgründiger Charaktere – Trevor Howard gehört zu den profiliertesten britischen Charakterdarstellern des vergangenen Jahrhunderts
Trevor Wallace Howard wird am 29. September 1913 in Cliftonville in der englischen Grafschaft Kent geboren – sein Vater ist Engländer und seine Mutter Kanadierin mit schottischer Abstammung. Kurz nach seiner Geburt gehen seine Eltern mit ihm nach Colombo auf Ceylon, wo er bis zu seinem achten Lebensjahr aufwächst. Zurück in England besucht er das Clifton College und studiert danach Schauspiel an der Londoner Royal Academy Of Dramatic Art.
Bereits während seines Studiums kann man Trevor Howard in klassischen Rollen auf Londoner Bühnen sehen – ab 1939 ist er Mitglied des Shakespeare-Ensembles in Stratford-upon-Avon. Während des Zweiten Weltkrieges dient er als Fallschirmjäger in Norwegen und Sizilien.
Zu Beginn seiner schauspielerischen Laufbahn ist Trevor Howard häufig als Offizier und romantischer Held zu sehen, später verkörpert er historische Figuren, gebrochene Helden und absonderliche Charaktere, wobei ihm seine ausgeprägte knorrige Physiognomie zu Gute kommt.
Sein Filmdebüt hat Trevor Howard 1944 in „The Way Ahead“ (1944) – danach spielt er in „The Way To The Stars“ („Der Weg zu den Sternen“, 1945), in David Leans „Brief Encounter“ („Begegnung“, 1945), in „They Made Me A Fugitive“ („1947: Sträfling 3312“, 1947), in „The Third Man“ („Der dritte Mann“, 1949) an der Seite von Joseph Cotten, Alida Valli und Orson Welles, in „Outcast Of The Islands“ („Der Verdammte der Inseln“, 1951), „The Heart Of The Matter“ („Das Herz aller Dinge“, 1953) mit Maria Schell,„The Cockleshell Heroes“ („Himmelfahrtskommando“, 1955), „Run For The Sun“ („Der Sonne entgegen“, 1956) mit Richard Widmark, „Around The World In Eighty Days“ („In 80 Tagen um die Welt“, 1958) neben David Niven und Shirley MacLaine, „The Key“ („Der Schlüssel“, 1958) mit William Holden und Sophia Loren, „The Roots Of Heaven“ („Die Wurzeln des Himmels“, 1958) neben Juliette Gréco und Errol Flynn, „The Lion“ („Patricia und der Löwe“, 1962) mit Capucine und William Holden, „Mutiny On The Bounty“ („Meuterei auf der Bounty“, 1962) mit Marlon Brando, „Father Goose“ („Der große Wolf ruft“, 1964) mit Cary Grant, „Operation Crossbow“ („Geheimaktion Crossbow“, 1965) an der Seite von Sophia Loren, Barbara Rütting und Lilli Palmer, „Von Ryan’s Express“ („Colonel von Ryans Express“, 1965) mit Frank Sinatra und Raffaella Carrà, „Morituri“ (1965) mit Marlon Brando und Yul Brynner, „The Liquidator“ („L – Der Lautlose“, 1965) mit Rod Taylor, „The Poppy Is Also A Flower“ („Mohn ist auch eine Blume“, 1966) neben Rita Hayworth, „Triple Cross“ („Spion zwischen zwei Fronten“, 1966) an der Seite von Christopher Plummer, Romy Schneider und Gert Fröbe, „The Charge Of The Light Brigade“ („Der Angriff der leichten Brigade“, 1968) mit Vanessa Redgrave, „Battle Of Britain“ („Luftschlacht um England“, 1969) neben Michael Caine und Laurence Olivier, „Ryan’s Daughter“ („Ryans Tochter“, 1970) neben Robert Mitchum, „The Night Visitor“ („Der unheimliche Besucher“, 1971) mit Max von Sydow und Liv Ullmann, „The Offence“ („Sein Leben in meiner Gewalt“, 1973) neben Sean Connery, „Ludwig II.“ (1972) an der Seite von Helmut Berger, Silvana Mangano, Romy Schneider und Helmut Griem, „Superman“ (1978) neben Christopher Reeve und Gene Hackman, „Meteor“ (1979) mit Sean Connery, Natalie Wood und Karl Malden und „The Sea Wolves“ („Die Seewölfe kommen“, 1980) neben Gregory Peck, Roger Moore und David Niven.
Letzte Filmauftritte hat Trevor Howard unter anderem in „Gandhi“ (1982) neben Ben Kingsley, in „The Missionary“ („Der Missionar“, 1982) mit Maggie Smith und in „The Dawning“ („Der Fremde am Strand“, 1988).
1982 wird Trevor Howard von der britischen Königin zum „Commander Of The Order Of The British Empire“ ernannt.
Trevor Howard ist von 1944 bis zu seinem Tod mit der Schauspielerin Helen Cherry verheiratet.
Trevor Howard stirbt am 7. Januar 1988 im Alter von vierundsiebzig Jahren im englischen Bushey/Hertfordshire an den Folgen einer Lungenerkrankung.